Kerfor: Mit „I’m a lot“ gegen toxic Masculinity
Mit ihrer neuen Single bezieht Elisabeth Furtwängler alias Kerfor Position gegen alle Männer, die Frauen den Mund verbieten wollen.
Die Musikerin Kerfor hat eine neue Single veröffentlicht. Mit „I’m a lot“ thematisiert sie die Zwänge, die das Patriarchat auf Frauen wirkt – und den Mut, sich dagegen zu wehren. Der Song ist eine Konversation mit einem Mann, für den jede Frau, die ihre Meinung sagt, automatisch schrill und hysterisch oder aggressiv ist. „Du entitled Motherfucker denkst, die Welt dreht sich um dich“, singt sie. „Du sagst mir, ich bin too much? Deal with it“.
Im Video ist die Künstlerin gemeinsam mit ihrer Band in Los Angeles zu sehen. „Dieser Song ist mir sehr wichtig“, sagt Kerfor selbst über den Song. „Es geht in ihm darum, sich nicht klein zu machen. Es geht darum, dass jede/r vieles ist und sich den Platz nehmen kann, sie oder er selbst zu sein.“ Dafür steht sie selbst auch programmatisch, indem sie den Song selbst geschrieben, performt und produziert hat.
Dass Kerfor mit ihrem Song klare politische Haltung beweist, ist nicht überraschend. Denn sie hat sich die Stärkung von Frauen innerhalb der Musikindustrie von Anfang an auf die Fahne geschrieben. Eigentlich wollte sie gar keine Musikerin werden, sondern hat Kunstgeschichte studiert. Erst, als sie erlebt hat, wie unterrepräsentiert Frauen noch immer in der Branche sind, hat sie das zum Umdenken gebracht.
Die Feinheiten der Kulturindustrie kennt sie auch von Haus aus: Bürgerlich heißt Kerfor Elisabeth Furtwängler. Wie ihr Name verrät, ist ihre Mutter die Schauspielerin Maria Furtwängler, ihr Vater der Verleger Hubert Burda. Gemeinsam mit ihrer Mutter hat Furtwängler 2016 die MaLisa-Stiftung gegründet, die sich für mehr Geschlechtergerechtigkeit einsetzt. Ihre wohlhabende Herkunft hat sie selbst in dem Song „Privilege“ reflektiert.