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Kim Gordon: Girl in a Band

Natürlich ist ihre Autobiografie sehr viel mehr als eine Anekdotensammlung aus über 30 Jahren Sonic Youth. Kim Gordon hat sich nicht nur als Bassistin, Sängerin und Songwriterin der vielleicht einflussreichsten Alternativeband einen Namen gemacht, sie mischt auch seit Anfang der 80er als Bildende Künstlerin in der New Yorker Szene mit, hat mit Unterstützung von Leuten wie Sofia Coppola und Chloe Sevigny ein Modelabel auf den Weg gebracht, und vor allem zählt sie seit nunmehr drei Jahrzehnten zu den wichtigsten Mainstreamkritikerinnen, die immer wieder die Rolle und die Darstellung der Frauen in Kunst und Gesellschaft hinterfragt. Doch leider ummantelt sie die intelligenten Analysen von „Girl in a Band“ mit einer persönlichen Abrechnung. Ganz egal, wie und warum die Ehe mit Bandkollege Thurston Morre nach 27 Jahren in die Brüche gegangen ist – vermutlich hat Gordon mit den meisten ihrer Anschuldigungen recht – doch diese allzu intimen Details wirken hier deplaziert und untergraben sogar Gordons Glaubwürdigkeit. „Heute gibt es jemanden wie Lana Del Rey, die nicht einmal weiß, was Feminismus ist. Die glaubt, dass Frauen tun könnten, was immer sie wollten – was in ihrer Welt Richtung Selbstzerstörung geht, ob es nun heißt, mit ekelhaften älteren Männern ins Bett zu gehen oder mal kurz eine Biker-Queen zu sein. Gleiche Bezahlung und gleiche Rechte wären nett. Natürlich ist das nur eine Rolle, die sie spielt. Wenn sie wirklich und wahrhaftig glaubt, es sei herrlich, wenn junge Musiker mit dem Feuer von Drogen und Depressionen spielen, warum bringt sie sich dann nicht einfach um?“ Natürlich ist an diesen Vorwürfen viel dran – aber geht es hier wirklich um Lana Del Rey? Oder ist das nur Teil ihrer Schlammschlacht, weil Thurston Moore in Interviews zu seiner letzten Soloplatte von der Musikerin geschwärmt hat?

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