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Kim Hoon: Acht Leben

In den Erzählungen von „Acht Leben“ zelebrieren Kim Hoons Figuren das Nichtstun.

Überall Krise: beim ehemaligen Unternehmer, der sich als Taxifahrer mehr schlecht als recht durchschlägt, beim Firmenvorstand, den der Tod seiner Frau aus der Bahn wirft, beim Polizisten, der in seine Heimatstadt zurückkehrt, um am Hafen die Ankunft eines Kriminellen zu erwarten. Kim Hoon beschreibt in den Erzählungen von „Acht Leben“ ein Land wie unter einer Käseglocke. Nichts passiert, Dinge werden hingenommen, sei es die Gnadenlosigkeit der rezessionsgeschüttelten Wirtschaft, sei es der Sex, der in verschämter Eindeutigkeit beschrieben wird. Zu erwarten ist jedenfalls nichts von dieser Welt des Birth-School-Work-Death, nur ein freudloses weiterschleppen, bis zu einem wahrscheinlich schmerzhaften, dreckigen, würdelosen Tod. Nichtstun als höchste Form der Auflehnung gegen die Zustände. Was natürlich auch keinen Ausweg aus der Krise bringt.

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