„Real Life“ von Kinga Głyk: Echt wahr
Für ihr neues Album hat Kinga Głyk Michael League und eine ganze Riege junger Jazztalente zusammengetrommelt. Ob sie trotzdem an sich selbst zweifelt?
Das Impostor-Syndrom macht wirklich vor niemandem halt: Selbst Kinga Głyk gibt zu, dass ihr neues Album „Real Life“ entstanden ist, nachdem sie einmal nachts wachgelegen und sich gesorgt hat, sie könne keine richtige Musikerin sein. Und das nach einer Reihe überaus erfolgreicher YouTube-Cover, einem Warner-Vertrag und drei Studioalben im Alter von nur 26 Jahren. Hoffentlich hat die neue Platte die Selbstzweifel der Bassistin nun für immer ausgeräumt.
Dafür sollte allein die Liste der Beteiligten sorgen: Głyk hat „Real Life“ im katalanischen Studio von Snarky-Puppy-Gründer Michael League aufgenommen, mit dabei waren Casey Benjamin, Robert Searight, Brett Williams und mehr. Das erklärte Ziel Głyks dabei: zu beweisen, dass auch Instrumentalmusik Geschichten erzählen kann. So handelt der treibende Aufmacher „Fast Life“ von der Sehnsucht nach Entschleunigung, „Sadness does not last forever“ von Hoffnung – und „Not real“ wohl von den mitternächtlichen Sorgen, die Kinga Głyk spätestens jetzt überwunden haben sollte.