„Kinds of Kindness“: Liebesentzug und andere Amputationen
Am Arbeitsplatz, in der Ehe, in der Sekte: Der neue Film „Kinds of Kindness“ des griechischen Regisseurs Yorgos Lanthimos dekliniert Abhängigkeiten durch. Brutal, erschreckend, komisch!
„Kinds of Kindness“ heißt der neue Film des Kultregisseurs Yorgos Lanthimos, der jetzt in die Kinos kommt. Lanthimos lässt mit Emma Stone, Jesse Plemmons und Willem Dafoe die gleichen Hauptdarsteller wie in „Poor Things“ agieren – und das in gleich drei unterschiedlichen Konstellationen.
Womit soll man anfangen? Der neue Film des griechischen Regisseurs Yorgos Lanthimos („Poor Things“) zeigt abgeschnittene Finger, rausgeschnittene Innereien, mehrfach überrollte Menschenkörper, er zeigt dominante Einzelpersonen und noch dominantere Gruppen, physisch und psychisch verstümmelte Individuen, die alles einsetzen, um nach dem Ausschluss aus einer Gemeinschaft wieder aufgenommen zu werden: vom Ehepartner, der sie verstoßen hat, vom Arbeitgeber oder von der obskuren Sekte. Dabei ist der Episodenfilm „Kinds of Kindness“ gar nicht so brutal, wie das hier klingt, eher kippt der Film ab und an ins absurd Komische, wo er am Ende gänzlich landet. Apropos Handlung: Drei abgeschlossene Handlungen, drei Mal die gleichen Akteure – Emma Stone („Poor Things“) , Jesse Plemmons („Killers of the Flower Moon“), Willem Dafoe („Poor Things“) sind die wichtigsten – in unterschiedlichen Rollen und immer die ähnliche Aussage: Der Mensch manipuliert und wird manipuliert, egal wo, egal durch wen, egal wie. Dass Lanthimos aus dieser Anordnung kein Lehrstück macht, sondern eher eine Farce, ist allen klar, die den Griechen kennen.