„Love Lies Bleeding“: Rache, Liebe, Steroide
Ein bisschen wie in „Thelma & Louise“, nur taffer und in queer: In Rose Glass’ Rachethriller mit Tarantino-Anleihen lehnen sich Kristen Stewart und Katy O’Brian gegen die toxische Männerwelt auf.
Der Film lief bereits auf dem Sundance Film Festival und auf der Berlinale. Jetzt kommt der romantische, queere Thriller „Love Lies Bleeding“ in die deutschen Kinos.
Als Managerin eines heruntergekommenen Fitnessstudios in New Mexico muss Lou (Kristen Stewart) auch schon mal die verstopften Klos mit der Hand von Scheiße befreien. Auch ihr Leben – Mutter ist weg, Vater (Ed Harris) ein Waffenschieber, Schwager (Dave Franco) ein Frauenschläger, und Sex hat sie gerade nur mit der abgewrackt irren Daisy (Anna Baryshinkov) – passt ins Bild: ein Griff ins Klo. Da muss erst die eifrige Jackie (Katy O’Brian) auf der Durchreise zu einem Bodybuilding-Wettbewerb in Las Vegas zwischen den schwitzenden Männern ihres Gyms auftauchen, dass sich Lous Leben verändert. Und als Lou der aufgepumpten Fremden auch noch eine Dopingspritze setzt, ist es um beide geschehen.
Was das junge Paar allerdings noch nicht weiß: Jackie hatte Sex mit Lous Schwager, und ihr Chef ist Lous Vater. Und so entspinnt sich ein so skurriler wie blutiger und unterhaltsam inszenierter Krimi- und Rachethriller, bei dem man gewillt ist, den Tarantino-Vergleich heranzuziehen. Mit dem feinen Unterschied, dass es sich bei diesem mitunter übernatürlichen zweiten Film von Regisseurin Rose Glass um eine explizit feministische Liebesgeschichte handelt: Zwei Frauen, die sich aus einer von Männer dominierten Welt befreien – notfalls auch mit (viel) Gewalt. Das ist radikal und macht enormen Spaß beim Zuschauen.