„Sonnenplätze“: Showdown auf Lanzarote
Sam entstammt einer Schriftstellerfamilie und hat eine Schreibblockade. Dann kommt es zum Familienkrach. „Sonnenplätze“ läuft im Kino.
Dies ist der Film zum Sommer. Etwas spät vielleicht gestartet, aber dennoch: Der deutsche Spielfilm „Sonnenplätze“ von Regiedebütant Aaron Arens, ist komisch und ernst, tragisch und zum Lachen. Sie kennen keine dysfunktionale Familie? Hier ist sie. Der Film läuft jetzt in den Kinos.
Als Sams Buchpläne ganz plötzlich scheitern, weil sie mit dem Manuskript nicht rüberkommt und der Verlag sich angeblich neu aufstellt, trennt sich auch noch ihr Freund von ihr, bei dem Sam wohnte. Die angehende Schriftstellerin zieht deshalb zurück zu Mutter und Bruder, wo sie umgehend mit dem Etikett „pleite“ versehen wird. Kurzerhand klaut Sam (Julia Windischbauer, Wiener Burgtheater) den Schlüssel zum Ferienhaus auf Lanzarote und haut wieder ab – nicht ohne ihren Bruder Frederick (Jeremias Meyer) mitzunehmen , der sie erpresst.
Auf Lanzarote aber hat sich schon ihr Vater Jo (Niels Bormann, „Transatlantic“, „Deutschland 89“) heimlich einquartiert, der vor Jahren aus der Familie geflohen war, ebenfalls Schriftsteller ist und – wie sich herausstellen wird – ein so grandioser wie rhetorisch brillanter Hochstapler. Zwischen ernsthaften Gesprächen und gnadenlosen Lügen entpuppt sich die Familienkonstellation als äußerst prekär, was aber immer wieder überspielt wird. Regiedebütant Aaron Arens hat die Tragikomödie gedreht und gemeinsam mit Lukas Loose das Drehbuch geschrieben. Beide sorgen sie in den Dialogen für eine hohe Dosis trockenen Humors, der sich immer passgenau in die Handlung einfügt und diese trägt. Dabei vergisst der Film nie, dass er kein reines Drama ist, sein Spagat zwischen Komik und Ernst gelingt ihm vortrefflich.