Ruhig, konzentriert, tödlich: Trojan ist zurück in Berlin
Thomas Arslans entschleunigter Thriller „Verbrannte Erde“ ist die Fortsetzung des Krimis „Im Schatten“ aus dem Jahr 2010. Wieder spielt Mišel Matičević den auf Raubüberfälle spezialisierten Gangster Trojan.
Wenn das Geld knapp wird, geht ein Gangster auch dahin zurück, von wo er vorher fliehen musste. Im Thriller „Verbrannte Erde“ ist wieder Thomas Arslans Gangserheld Trojan zu erleben, gespielt von Mišel Matičević. Hervorragend heruntergedimmt wie im ersten Teil der Trilogie, „Im Schatten“. „Verbrannte Erde“ läuft jetzt im Kino.
Sieben Jahre hat sich Genreregisseur Thomas Arslan („Im Schatten“, „Helle Nächte“) Zeit gelassen für einen neuen Film – und 13 Jahre, um den zweiten Teil seiner geplanten Trojan-Trilogie in die Kinos zu bringen. Hässliche Straßen, dunkle, drittklassige Hotelzimmer und wortkarge Menschen dominieren den Film „Verbrannte Erde“. Trojan (Mišel Matičević, „Lauchhammer“, Babylon Berlin“) hat es als Berufskrimineller der alten Schule inzwischen schwer in einer digitalisierten Welt, das Geld wird knapp, weil ihn gerade wieder ein Auftraggeber hereingelegt hat. Dann soll er mit einem Team ein Gemälde aus einem Museum stehlen. Regisseur Arslan nennt als eine Referenz für sein Heist-Movie den Film „Heat“, doch in seinem Krimi, der viel leiser ist als Michael Manns Meisterwerk, steckt auch viel von „Drive“ mit Ryan Gosling als Fluchtfahrer. Diana (Marie Leuenberger, „Was wir fürchten“) führt diesen Job mit stoischer Ruhe im nächtlichen Berlin aus. Überhaupt, die Arbeit konzentrierter Krimineller: „Verbrannte Erde“ erweist ihr wieder mal den nötigen Respekt. Kameramann Reinhold Vorscheider und Filmkomponist Ola Fløttum sorgen für die nötige Atmosphäre der Einsamkeit in diesem Paralleluniversum zum bürgerlichen Leben, und Regisseur Arslan inzeniert zum Ende eines nervenzerreißend-ruhigen Thrillers einen ordentlichen Showdown.