„Horizon“: Kevin Costners dreistündiges Megaprojekt findet kein Ende
Mit „Horizon“ hat Schauspieler und Regisseur Kevin Costner den ersten Teil seiner Westernsage vorgelegt. Der Film läuft ab dieser Woche bei uns in den Kinos.
Drei Stunden, ein abruptes Ende des ersten Teils, und in den USA ein Megaflopp: Kevin Costners Rieseneops „Horizon“ startet in den deutschen Kinos. Ob der Western zumindest hier an Costners Welterfolg „Der mit dem Wolf tanzt“ anknüpfen kann?
Wer wie der Rezensent immer ein paar Episoden braucht, um in die neueste Miniserie reinzufinden, wird sich mit „Horizon“ schwertun. Denn Kevin Costners Intro zu einer geplanten vierteiligen Western-Saga ist schon allein drei Stunden lang, endet aber trotzdem mitten in der Handlung – mit fünf oder sechs Handlungssträngen, die wohl irgendwann zusammentreffen werden. Höchstwahrscheinlich in der titelgebenden Stadt, die weiße Siedler:innen während des US-Bürgerkriegs ins Apachengebiet bauen wollen, was zu blutigen Vertreibungsversuchen der Indigenen führt. Dabei nimmt Regisseur, Drehbuchautor und Darsteller Costner von der brennenden Ranch bis zum fiesen Kopfgeldjäger alle denkbaren Klischees mit, versucht aber immerhin, auch der Seite der Apachen Raum zu geben – wenn auch deutlich weniger als der Gegenseite. Mit atemberaubenden Landschaften und bombastischer Musik schwebt Costner eindeutig das ultimative Western-Epos vor, und womöglich wird „Horizon“ dem nahekommen, wenn alle vier Teile komplett sind – allerdings wurde der US-Kinostart des zweiten Teils bereits abgesagt, also bleibt die Zukunft ungewiss. Für den Moment überwiegt das Gefühl, die ersten drei Folgen einer extrem teuren Serie auf der Kinoleinwand gesehen zu haben.