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Konstantin Wecker auf Tour 2022

Konstantin Wecker
Konstantin Wecker kommt auf große Deutschland-Tour. (Foto: Thomas Karsten)

Konstantin Wecker hält trotz einigen Widerständen an seiner bedingungslosen Liebe zum Frieden fest – auch auf Tournee.

Einer der wichtigsten musikalischen Analytiker gesellschaftlicher Missstände geht wieder auf Tour: Die Rede ist – natürlich – von Konstantin Wecker, der auch mit 75 Jahre noch kein Stück von Altersmilde zeigt.

Zu Konstantin Weckers letztem Studioalbum „Utopia“ hat kulturnews im vergangenen Jahr ein Interview mit dem Liedermacher geführt. Auf das Lied „Das wird eine schöne Zeit“ angesprochen, das Wecker nach 40 Jahren fürs neue Album ein weiteres Mal eingespielt hatte, ist er zunächst auf das schöne kammermusikalische Arrangement eingegangen. Dann aber hat der bedingungslose Pazifist noch den Text als Grund genannt: „Ich finde, die Hauptzeilen im Refrain ,Wenn Krieger vor Liedern fliehen und Waffen Gedichten erliegen‘ einfach wunderbar“, sagt Wecker und fügt hinzu: „Das ist ein Credo, das mich in all meinen Gedichten seit 40 Jahren begleitet.“

Konstantin Wecker: Der letzte Utopist?

Dem bleibt Konstantin Wecker auch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine treu. Seine Aufforderung in einem Statement auf seiner Webseite: „Lasst uns unsere FriedensfreundInnen in Russland unterstützen: Es braucht dort eine Massenmobilisierung gegen den Aggressionskrieg, eine Aufforderung an alle russischen Soldaten, sofort den Befehl zu verweigern und zu desertieren.“ Wecker, der immer wieder auch des Salon-Anarchismus’ geziehen wurde, macht es sich gleichwohl nicht einfach. Doch der Gescholtene legt nach, dem NDR sagte Wecker, dass er sich lieber an die Wand stellen lassen würde, als eine Waffe in die Hand zu nehmen. In einem Statement auf Facebook schließlich ergänzt er: „Und wäre ich mit diesem Glauben allein auf der Welt, so würde ich von meiner bedingungslosen Liebe zum Frieden nicht ablassen, denn mittlerweile wäre es mir weniger wichtig, mein Leben zu verlieren als meinen Glauben an die Schönheit dieser Utopie.“

Dafür erntet der pazifistische Liedermacher teils harsche Kritik: Naivität wird ihm vorgeworfen, der Verrat an der Ukraine sowieso, und Teile seiner Fangemeinde distanzieren sich auf Facebook von ihm. Wer von diesen Menschen wirklich mal in einem Konzert Weckers war? Man weiß es nicht. Kurios: Als noch Corona das Hauptthema auch auf Weckers FB-Seite war, hat man ihm Kungelei mit den Herrschenden vorgeworfen, weil er alle Maßnahmen unterstützt hat. Wecker sitzt also immer zwischen allen Stühlen, aber das ist er eh seit Jahrzehnten gewohnt. Im Oktober wird das Album „Utopia Live“ erscheinen, ein Mitschnitt seines für ihn wichtigsten Bühnenprogramms, wie der Liedermacher sagt. Auf Tour ist er mit seinem Jubiläumsprogramm „Ich singe, weil ich ein Lied hab“ anlässlich seines 75. Geburtstag in diesem Sommer. Von Altersmilde also keine Spur bei Wecker.

Konstantin Wecker auf Tour: Die Termine 2022

5. 10. Dortmund, Konzerthaus

6. 10. Düsseldorf, Tonhalle

7. 10. Essen, Philharmonie

8. 10. Köln, Philharmonie

9. 10. Koblenz, Rhein-Mosel-Halle

17. 10. Lübeck, MuK

18. 10. Hannover, Theater am Aegi

19. 10. Hamburg, Laeiszhalle

20. 10. Bremen, Die Glocke

23. 10. Ingolstadt, Festsaal

24. 10. Würzburg, CongressCentrum

25. 10. Frankfurt am Main, Alte Oper

26. 10. Halle, Steintor Varietée

28. bis 30. 10. München, Circus Krone

08. 11. Kassel, Kongress Palais

21. 11. Berlin, Philharmonie

4. 12. Nürnberg, Meistersingerhalle

12. 12. Freiburg, Konzerthaus

13. 12. Friedrichshafen, Graf-Zeppelin-Haus

21. 12. Saarbrücken, Congresshalle

22. 12. Stuttgart, Liederhalle

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