In der Mutter aller Scheidungsdramen kämpfen Dustin Hoffman und Meryl Streep um das Sorgerecht für ihren Sohn. Fünf Oscars gab es dafür!
Die Mutter aller Scheidungsdramen: Mit diesem semioffiziellen Titel kann man „Kramer gegen Kramer“ von Robert Benton bezeichnen. „Nader und Simin – Eine Trennung“ oder „Marriage Story“ sind aktuellere Beispiel, aber mit dem Film mit Dustin Hoffman und Merly Streep als Ehpaar in Trennung wurde ein so unglamouröses und alltägliches Thema wie ein Sorgerechtsstreit zum ersten Mal in einem Hollywodfilm behandelt.
Der erfolgreiche Werbekaufmann Ted Kramer (Dustin Hofman) ist sprachlos: Seine Frau Joanna (Meryl Streep) steht mit gepackten Koffern da und verlässt in, ohne Vorwarnung. Sie hält es nicht mehr aus, nur Hausfrau und Mutter zu sein, hält sich auch für nicht gut genug in beidem. Dadurch ändert sich Teds Leben von Grund auf, muss er doch nun Karriere und den siebenjährigen Sohn Billy (Justin Henry) unter einen Hut bringen. In der Werbeagentur verliert Ted seine Führungsposition, weil er sich oft um Billy kümmern muss. Joanna will zudem wenig später die Scheidung und das Sorgerecht für Billy. Sie hat in der Zwischenzeit ihre neugewonnene Freiheit genutzt und macht Karriere, während Ted nun zum Broterwerb einen Job macht, der ihn unterfordert. Ab jetzt stehen sich Ted und Joanna vor Gericht gegenüber, wo ihre Anwälte mit so harten Bandagen kämpfen, dass beide Eheleute schockiert sind. Beide werden vom Anwalt der Gegenseite unerwartet in den Zeugenstand gerufen …
„Kramer gegen Kramer“ wurde mit vier Oscars ausgezeichnet. Neben dem Preis für den besten Film, die beste Regie (Robert Benton) und das beste adaptierte Drehbuch erhielt Dustin Hoffman den vergoldeten Jungen als bester Hauptdarsteller und Meryl Streep, obwohl eindeutig neben Hoffman zweite Hauptdarstellerin, die Statue für die beste Nebenrolle. Das zeigt dann doch, dass Hollywood bei der Gleichberechtigung damals nicht besonders weit war. Beide sind natürlich fantastisch in ihren Rollen.
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