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„Ich kann nur ich selbst sein“

Kristen Stewart wurde mit den „Twilight“-Filmen berühmt und spielt in „Jean Seberg – Against all Enemies“ nun eine andere Filmberühmtheit: Jean Seberg. Wo sieht sie Anknüpfungspunkte?

Kristen Stewart, warum wollten Sie Jean Seberg spielen?

Kristen Stewart: Ich hatte den Eindruck, dass Regisseur Benedict Andrews sich wirklich für ihre Geschichte interessiert und dass ich mich sicher dabei fühlen könnte, für ihn vor der Kamera zu stehen. Dabei ging es Benedict und mir keinesfalls darum, keine Risiken einzugehen – aber es war wichtig, dafür das richtige Umfeld zu schaffen. Ich habe jetzt sicherlich nicht mein ganzes Leben davon geträumt, Jean Seberg zu spielen.

Wie sind Sie erstmals mit ihr in Berührung gekommen?

Stewart: Ich hatte natürlich „Außer Atem“ gesehen. Als ich wusste, dass ich Jean Seberg spielen würde, habe ich mir auch ihre anderen Filme angesehen; gerade ihre Auftritte in ihren frühen Filmen mag ich besonders. Damals haben Schauspieler noch ganz anders gespielt. Es war alles viel formelhafter, klarer, man rief das, was man gelernt hatte, auf kunstvolle Art und Weise ab. Jean war anders als andere Schauspielerinnen, sie hatte diese wahnsinnige Energie, mit der sie die Leinwand füllte. In unserem Film erzählen wir einen Ausschnitt aus ihrem Leben, der auf diese Weise noch nie erzählt wurde. Ich hatte den Eindruck, als müsste ich mich schützend vor sie stellen, weil sie so verfügbar erschien. Sie hat viel durchgemacht, was wir so gut wie möglich zu zeigen versuchen.

In dem Film geht es auch um den Preis, den man für Berühmtheit bezahlt, und um den Verlust der Privatsphäre.

Stewart: Jean und mich eint, dass wir nicht übermäßig zu kontrollieren versuchen, wie die Öffentlichkeit über uns denkt. Wenn jemand etwas über mich denkt, dann kann ich das nicht ändern. Ich kann nur ich selbst sein, und dazu stehe ich. Wenn Leute die mediale Plattform, die es einem erlaubt, sich zu öffnen, verwenden, um gegen einen zu hetzen, dann ist das erschütternd. Die sozialen Medien erlauben es uns heute, unser Image in der Öffentlichkeit viel besser zu steuern. Denn wir können direkt mit anderen Menschen kommunizieren. Jean hatte diese Möglichkeit nicht – sie war davon abhängig, wie die Presse über sie berichtete.

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