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Lady Lamb: Even in the Tremor

Cover Lady Lamb

Indierock im Spagat zwischen tastendem Folk und berstendem Zorn

Aly Spaltro weiß, wie sie Ohren entflammt: Ihr 2015 veröffentlichtes Album „After“ eröffnete mit einem Track, der trügerisch gemächlich an der Gitarre heran schlendert, bevor er als ohrenbetäubender Alternative Rock explodiert. So wie „Vena Cava“ grollte auch Torres auf ihrem im gleichen Jahr veröffentlichten Album „Sprinter“ – Indierock im souveränen Spagat zwischen tastendem Folk und berstendem Zorn. Aber wo sich Torres auf aufregende Weise weiterentwickelt hat, richtet sich Lady Lamb im behaglichen Sound ein. Zwar verfügt „Even the Tremor“  noch über diese eruptiven Momente, in denen Gitarre und Schlagzeug mitreißend lospreschen, aber es überwiegt die Gefälligkeit, beflissen die Tischdecke glatt zu streichen, wie es Sara Bareilles oder Ingrid Michaelson schon zur Genüge tun. „Even in the Tremor“ ist eine Ode an die Liebe, die Freundschaft und Mondscheinbäder – wer das weiß und das lodernde „Vena Cava“ vergessen kann, erfreut sich mit Sicherheit an poppig glimmenden Songs wie „Deep Love“, dem gepflegten Indie in „Strange Maneuvers“  und dem Titelsong, ganz gewiss aber im fulminanten sentimentalen „Emily“ – mit dem Finale durchdringt Lady Lamb dann doch noch das dickste Riot-Grrrl-Fell.  vr

 

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