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„Like a complete Unknown“ im Kino: It’s alright Ma, it’s just a Movie

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(Foto: © 2024 Searchlight Pictures All Rights Reserved.)

James Mangolds Dylan-Biopic ist konventionell und oberflächlich – aber so gut inszeniert und gespielt, dass das kaum ins Gewicht fällt.

Er stolpert ins Krankenzimmer von Woody Guthrie, begeistert mit seinen selbstgeschriebenen Songs Pete Seeger (Edward Norton) und verdreht Joan Baez (Monica Barbaro) den Kopf: Das Leben des jungen Bob Dylan (Timothée Chalamet), der in den frühen 60ern nach New York kommt, könnte kaum besser laufen. Doch schon bald wehrt er sich gegen die ihm aufgezwungene Rolle als Stimme einer Generation, indem er dem Folk den Rücken kehrt. Nicht nur seine Freundin Sylvie (Elle Fanning) leidet darunter, dass sie ihm nie wirklich nahezukommen scheint. Wer ist Bob Dylan wirklich? Regisseur James Mangold („Walk the Line“) hat trotz großer Detailtreue keine Antwort – bis auf die, dass sich Dylan selbst gegen alle Antworten sträubt.

Entsprechend hat sein Biopic „Like a complete Unknown“, das kaum ein Klischee auslässt, keinen eindeutigen Raison d’Être. Außer der schlichten Tatsache, dass Dylans Lieder Meisterwerke sind, die 60er-Jahre eine faszinierende Zeit waren und die Schauspieler:innen, die alle Musik live gespielt und gesungen haben, dabei allesamt überzeugen – mit einer manchmal fast unheimlich treffenden Chalamet-Performance als magnetisches Zentrum. Und das sind für alle, die Dylan auch nur im Entferntesten spannend finden, sicher Gründe genug.

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