„Lost Places“ von Norbert Horst
Ein schlagkräftiges, im Ruhrpott geerdetes Ermittlerteam: Mit „Lost Places“ startet Norbert Horst eine vielversprechende Serie.
„Lost Places“ von Norbert Horst ist unser Krimitipp der Woche
In Essen trinkt man Stauder- und in Bochum Fiege-Pils. Ob man nun Camilla Lopez heißt, kubanische Wurzeln hat und Staatsanwältin ist. Oder ob man als Kripo-Kommissar mit türkischer Mutter und deutschem Vater auf den Namen Deniz Müller getauft wurde. Oder wie Alexander Rahn als Journalist arbeitet und immer wieder genervt beteuern muss, dass der Nachname nicht auf Verwandtschaft mit demjenigen verweist, der in glorreicheren Fußballtagen mal aus dem Hintergrund geschossen hat. Die drei bilden ein schlagkräftiges, im Ruhrpott geerdetes Team, mit dem Krimipreisträger Norbert Horst nun eine vielversprechende Serie einläutet.
Ein lebloser Obdachloser im Wald, die tote alte Frau in der Innenstadtwohnung und ein paar eingemauerten Leichen in einem verfallenen Krankenhaus: Die so unterschiedlichen Fälle haben natürlich eine Verbindung. Genauso wie das Ermittlertrio, das wechselseitig manch privaten Treffer landet. Doch bis zum Feierabend-Pils steht reichlich Ermittlungs-Maloche an: Alexander holt sich wertvolle Infos bei Whistleblowern auf einem Parkdeck und bei Typen, die verlassene Gebäude erkunden. Deniz versucht, seine Tinder-Dates mit den Einsätzen zu koordinieren, und Camilla bekommt tüchtig was aufs Näschen. Mit reichlich Schokoriegeln und schnellen Dönern geht’s leicht überzuckert durch das lohnenswerte Krimirätsel. Darauf ein Fiege!
Mit „Lost Places“ hat es Norbert Horst auf unsere Liste der besten Krimis im August 2024 geschafft.