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Louis Coles neues Album „Nothing“: Danke für nichts

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(Foto: Richard Thompson III)

Gemeinsam mit dem Metropole Orkest legt Louis Cole sein bisher bombastischstes Album vor – und lässt aber auch Zwischentöne zu.

Wie laut es im Kopf von Louis Cole sein muss! Beim Hören seiner Alben kann man förmlich sehen, wie die musikalischen Ideen blitzschnell durch sein Hirn gewittern – und das nicht nur wegen seiner virtuosen Skills am Schlagzeug. Da muss es eine Erlösung sein, Einfälle auch mal outsourcen zu können, zum Beispiel an ein Orchester. Und genau das tut Cole auf seinem fünften Soloalbum, das er mit dem niederländischen Metropole Orkest aufgenommen hat. „Nothing“ ist dabei ein Mikrokosmos für Coles Ansatz im Allgemeinen: einerseits hochkomplex und durchproduziert bis ins kleinste Detail, andererseits eigentlich nur ein spontaner Einfall.

Ursprünglich sollten Cole und das Orchester nur gemeinsam auf Tour durch Europa gehen. Aber einfach bereits existente Stücke orchestral aufzuführen, war dem Künstler aus L.A. natürlich zu langweilig. Neue Songs mussten her, die Cole, seine Band, das Orkest und diverse Gaststars 2023 live eingespielt haben – nur wenige Overdubs verhindern, dass „Nothing“ als reines Livealbum gelten kann. Lediglich „Shallow Laughter/Bitches“ und „Let it happen“ kennen Fans schon von Coles letzter Platte „Quality over Opinion“, der Rest ist brandneu. Klingt anstrengend, passt aber zum Ethos des Musikers, den er in „Things will fall apart“ selbst zusammenfasst: „Don’t think it through/Things will fall apart, they always do“. Klingt nicht so, als würde ihm das etwas ausmachen.

Im Metropole Orkest hat Cole das perfekte, flexible Ensemble gefunden, das schon mit Ella Fitzgerald und Herbie Hancock, in jüngeren Jahren aber auch mit Snarky Puppy und Jacob Collier gespielt hat. Dass das Orchester für Cole weit mehr ist als ein Weg, seine Songs nur ein bisschen voller klingen zu lassen, beweisen schon der schlagzeugfreie Opener „Ludovici Cole est frigus“ (Lateinisch für „Louis Cole ist cool“) und später das atmosphärische, elf Minuten lange „Doesn’t matter“. Hier ist ein Künstler am Werk, der alle Ebenen gemeistert hat. Das demonstriert auch die minimalistische Coda „You belonged“, die Cole auf „Doesn’t matter“ folgen lässt und in der nur er und sein Klavier zu hören sind. Manchmal ist weniger mehr – auch das hat Louis Cole inzwischen gelernt.

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