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„Love Addicts“: Sex, Liebe und Therapie auf Amazon Prime

Love Addicts Amazon Prime Prime Video
Zoé (Malaya Takeda) in der Comedyserie „Love Addicts“ auf Amazon Prime. (Foto: Prime Video)

Junge Großstädter und die Last mit der Liebe: Auf Amazon Prime startet jetzt die Comedyserie „Love Addicts“ mit Annette Frier als Therapeutin.

Ich weiß, ich bin ein Spielverderber, aber wenn in der neuen Comedyserie Love Addicts (ab sofort auf Amazon Prime) drei auf unterschiedliche Art Liebessüchtige aus einem Parkaus in der Hamburger Speicherstadt kommen, wo sie gerade eine Therapiesitzung hatten, und danach mal hier, mal da wahllos auf dem Weg durch die Speicherstadt gefilmt werden, nur um dann wie durch ein Wunder neben der Neuen Flora auf dem Schulterblatt aus dem kleinen Park zu kommen, dann ist das schon mal unfreiwillig komisch. Doch kurz zum Inhalt der Serie: Love Addicts handelt von insgesamt vier Mitzwanzigern, die bei der Therapeutin Anja (Annette Frier, „Merz gegen Merz“) ihre Probleme mit Liebe und Sex lindern wollen. Zoé (Malaya Stern Takeda) ist gezwungenermaßen hier, weil sie sonst von ihrer Chefin rausgeschmissen wird. Sie versaut beim Fotoshooting immer alles mit ihren Sexeskapaden, diesmal hat sich das Model beim Rhönradsex mit Zoé das Bein gebrochen. Von oben herab betrachtet sie in der ersten Sitzung den beziehungsunfähigen, sexsüchtigen Ben, die romantiksüchtige Nele und den in der Beziehung festhängenden, unterwürfigen Dennis und möchte lieber vorhin als jetzt die Sitzung wieder verlassen, aber das geht nicht.

Love Addicts zeigt – oft zu harmlos – die im Grunde konkreten Nöte einer Generation, die alle mit Sex, Liebe, mit mangelnder oder viel zu großer Distanz zu tun haben. Und doch fehlt oft was: Der Humor der Komödie könnte viel schwärzer sein, die ernsten Momente dagegen noch viel ernster. Schließlich noch zum Materiellen: Die Wohnungen der Mitzwanziger, deren Berufe nicht gerade zu den gut bezahlten gehören, leben zwar zum Charakter passend, aber einmal viel zu groß und teuer für Hamburg, zum anderen aber auf dieser Fläche dann wieder viel zu sehr nach „von einem günstigen Möbelhaus eingerichtet“. Kurz: Love Addicts ist als Serie so disparat und unecht, wie die Story sich schaut: Mal passt alles in der Kommunikation bis hin zum fatalsten Missverständnis, ein andermal wirkt der gesamte Dialog in seiner Darbietung so unecht, dass er schon wieder aus der Realität sein könnte.

Aber vielleicht muss man auch nur mehr Geduld haben mit Love Addict. Diese Kritik enstand nach der Sichtung der ersten Folge des Achtteilers.

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