Malerstar Daniel Richter zeigt uns, was er alles kann
Daniel Richter ist einer der berühmtesten deutschen Maler. Die Kunsthalle belegt jetzt in aller angemessenen Größe, warum das so ist.
Daniel Richter: Retrospektive, die es in sich hat
Kein Zweifel: Der in Eutin geborene Daniel Richter ist einer der wichtigsten Künstler seine Generation. Inspiriert von der Populärkultur, von via Printmedien überlieferten politischen Ereignisse und Motiven aus der Kunstgeschichte und unter Beigabe seiner inneren Imaginationen schafft der 60-Jährige eine Gesamtwerk, das expressionistisch und expermentierfreudig ist, einen Bilderstrom, der schier birst vor Vitalität und und Vielschichtigkeit. Festschreiben darauf, was ein Maler oder eine Stilrichtung darf, lässt sich dabei Richter dabei schon mal gar nicht.
Die Kunsthalle Tübingen zeigt das Beste aus drei Jahrzehnten
Von Plattencovern- und Plakaten, die Richter in den 1980er-Jahren entwirft, über neo-expressionistische Malerei, bei der er sich an Werner Büttner, Martin Kippenberger und Albert Oehlen abarbeitet, von Graffiti mit Punk-Attitüde der Hamburger Subkultur bis zur Figuration ab 2000, die angeregt ist von Zeitungsfotos und Geschichtsbüchern und zu großen Gesellschaftspanoramen, kleinen intimeren Bildern und symbolistischen Selbstporträts und Stillleben führen.
2015 wird es bei Daniel Richter dann wieder abstrakter mit Pornobilder aus den Medien oder Postkarten von Kriegsversehrten aus dem Ersten Weltkrieg, der Künstler beschäftigt sich intensiv mit Farbe, Linie und Fläche,
Lange gab es keine so großflächig angelegte Überblicksschau zu Richters Werk wie jetzt in der Kunsthalle Tübingen, die auch seine Haupt- und Nebenwege abdeckt. Im Mittelpunkt steht aber der figurative Impuls und die Frage, wie Richter das Verhältnis von Mensch, Körper und Gesellschaft und von innerer und äußerer Realität immer wieder neu anpackt