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Neuer Blick auf US-Kunst

„Mapping the Collection“ legt die US-Kunst der 60er- und 70er-Jahre genauer unter die Lupe – und schafft Aufmerksamkeit für Artists of Color.

Die US-Kunst der Sechziger und Siebziger. Was kommt da in den Sinn? Genau! Warhol, Pollock, Lichtenstein und Co. Vielleicht noch Rauschenberg und Rothko. Alle weiß und männlich. Fehlt da nicht was? Wenn man bedenkt, dass in genau diese Zeitphase auch die Bürgerrechtsbewegung fällt, liegt die Frage nahe, wie die Kunst auf diese antirassistische soziale Bewegung reagiert hat. Es war die Zeit der Black Power, der Chicanos und der ethnischen Minderheiten. Auch die zweite Welle der US-Frauenrechtsbewegung startete in dieser Zeit. Genug Stoff also, um sich in der Kunst zu repräsentieren.

Dass diese sich erst in den letzten Jahren vermehrt mit postkolonialen und queer-feministischen Perspektiven auseinandersetzt ist ein Thema für sich. Manche Mühlen mahlen eben recht langsam. Umso spannender, dass das Museum Ludwig mit „Mapping the Collection “ seine 60er und 70er US-Sammlung einmal genauer unter die Lupe nimmt. Wenn wir den Blick auf unterrepräsentierte Positionen lenken, lassen sich dabei „artists of Color“ wie Ana Mendieta entdecken.

Die kubanisch-amerikanische Allroundkünstlerin verband Performance mit Land Art, Film und Fotografie. Ebenso vielseitig mit bikulturellen Hintergrund ist der Chicano-Künstler Harry Gamboa Jr. unterwegs. Dieser gründete das mexikanisch-amerikanische Kunstkollektiv Asco, das auf die politischen und sozioökonomischen Entwicklungen seiner Zeit mit aktivistischen Performances reagierte. So entstand unter Anderem das Werk „First Supper (After A Major Riot)“ (siehe Abb.). Das Asco-Kollektiv ließ sich bei seinen künstlerischen Protestaktionen maßgeblich vom Dadaismus und der Arte Povera inspirieren.

Es gibt sie schon lange, die Kunst, die aus dem Rahmen fällt, die auf sich aufmerksam macht, die anders sein will und es auch ist. Zeit, sie mehr in den Vordergrund zu rücken!

Köln, Museum Ludwig: „Mapping the Collection“ 20. Juni bis 23. August

Mehr Infos zur Ausstellung gibt es auf der Homepage vom Museum Ludwig.

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