Marina Abramović übernimmt Gastprofessur an der Folkwang Universität in Essen
Die Performancekünstlerin übernimmt die Pina Bausch Professur an der Folkwang Universität der Künste – und das soll nur der Anfang sein.
- Marina Abramović übernimmt die neu geschaffene Gastprofessur an der Folkwang Universität der Künste in Essen.
- Die Professur ist nach der weltberühmten Folkwang Alumna Pina Bausch benannt.
- Marina Abramović gilt als international bedeutendste Vertreterin der Performancekunst.
Als Performancekünstlerin ist Marina Abramović weltbekannt. Ab dem Herbst wird die Serbin auch ihre Qualitäten als Dozentin unter beweist stellen: Abramović wird für ein Jahr die neue geschaffene Pina Bausch Professur an der Folkwang Universität der Künste in Essen übernehmen.
Marina Abramović: Die Erste von vielen
Die Professur wurde nach der weltberühmten Folkwang Alumna, der Choreografin Pina Bausch, benannt und soll die Möglichkeit schaffen, für jeweils ein Jahr international herausragende Künstler:innen aller Disziplinen als Gastprofessor:innen an die Folkwang Universität zu berufen. Abramović und ihre Nachfolger:innen sollen neue Arbeitsweisen entwickeln und gemeinsam mit den Studierenden ein alle Grenzen überschreitendes Denken und Forschen umsetzen. In vier Arbeitsphasen 2022 und 2023 wird Marina Abramović als erste Gastprofessorin mit 25 ausgewählten Folkwang-Studierenden aus den Studienbereichen Musik, Theater, Tanz, Gestaltung und Wissenschaft arbeiten. Für den Sommer 2023 ist als Abschluss eine öffentliche Performance angepeilt.
Marina Abramović gilt als international bedeutendste Vertreterin der Performancekunst. Nach einem Studium der Malerei an der Akademie der Künste in Belgrad tritt sie seit 1973 weltweit mit künstlerischen Performances auf. Dabei nutzt Marina Abramović körperliche Grenzerfahrungen, um sich in ihren Performances mit Themen aus Politik- und Kunstkontext sowie ihrer Biografie auseinanderzusetzen. Besonderes Aufsehen erregte ihre Ausstellung The Artist is Present im Jahr 2010 im MoMa in New York: Hierfür saß Abramović über zwei Monate hinweg jeweils sieben Stunden täglich auf einem Stuhl und lud Menschen ein, sich ihr gegenüber zu setzen und sie anzuschauen.
Schaut euch hier ein Video über die Performance an:
2018 fand die erste große europäische Retrospektive von Abramović Arbeit in der Bundeskunsthalle Bonn statt. Bis vor einigen Monaten war eine Ausstellung mit ihren Werken in der Kunsthalle Tübingen zu sehen, die mit einem Besucher:innenrekord endete. Lest hier unseren Beitrag dazu.
Die Idee der Pina Bausch Professur
Die Idee zur Pina Bausch Professur entstand aus der langen Verbindung und künstlerischen Zusammenarbeit zwischen dem Tanztheater Wuppertal, der Pina Bausch Foundation, und der Folkwang Universität der Künste. Die Pina Bausch Professur soll Künstler:innen aller Sparten eine freie Wahl ihrer Themen und Aufgaben ermöglichen.
Marina Abramović zu der Wahl für die Pina Bausch Professur: „Ich werde es immer bereuen, dass ich Pina Bausch niemals persönlich begegnet bin. Sie hat die Emotionen zutiefst verstanden, die körperliche Bewegung und Aktion so nah dran an Performancekunst auslösen können. (…) Ich fühle mich mich geehrt, als erste Gastprofessorin im Geiste von Pina Bausch an der Folkwang Universität der Künste zu lehren.“
Prof. Dr. Andreas Jacob, Rektor der Folkwang Universität der Künste: „Die neue Pina Bausch Professur ist ein riesiges Geschenk an unsere Studierenden und unterstreicht die einmaligen Möglichkeiten (…). Die Arbeit mit Marina Abramović wird für unsere Studierenden eine unvergleichbare Erfahrung sein.“
Und Salomon Bausch, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Pina Bausch Foundation: „Der Kontakt mit den unterschiedlichsten Disziplinen an der Folkwang hat meine Mutter stark geprägt. In dieser Zeit hat sie großartige Künstler:innen kennengelernt – daraus sind viele wichtige Verbindungen und Freundschaften entstanden. Ich wünsche mir für die Studierenden Erfahrungen für ihr Leben. Marina Abramović werden sie sicher nie vergessen.“