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Marina Allen: Same same but different

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(Foto: Juliana Giraffe/Nicola Giraffe)

Ihr Folkpop schwelgt in der Vergangenheit. Was aber noch lange nicht heißt, dass Marina Allen sich nicht weiterentwickelt.

Marina, der erste Song auf deinem neuen Album heißt „I’m the same“ – hast du dich seit deinem letzten Album „Centrifics“ denn gar nicht weiterentwickelt?

Marina Allen: Doch! (lacht) Beim Songwriting für „Centrifics“ bin ich sehr nach Plan vorgegangen, bei „Eight pointed Star“ hatte ich dagegen kein bestimmtes Konzept im Kopf. Im Gegenteil, ich habe viel entspannter und ungezwungener gearbeitet.

Musikalisch hast Du schon immer entspannt geklungen, aber nun wirkst Du nahezu befreit.

Allen: Das liegt zum einen daran, dass ich viel offener war, zu experimentieren und mich überraschen zu lassen. Aber auch daran, dass ich mit tollen Musikern im Studio war, die es geschafft haben, die Platte in sieben Tagen einzuspielen, obwohl wir das Studio für zehn Tage gebucht hatten.

Stichwort: überraschen lassen. Was war denn für dich die größte Überraschung bei der Produktion?

Allen: Wahrscheinlich der Prozess, in dem „Red Cloud“ entstanden ist. Ich war sehr nervös, weil ich nur eine Rohfassung von dem Song hatte. Gleichzeitig war in meinem Kopf aber eine ganz konkrete Vision. Dass sich die anderen so gut in diese Vision hineinversetzen konnten und der Song schließlich genau so geworden ist, wie ich ihn mir vorgestellt habe, hat mich am meisten überrascht.

Man sagt dir nach, du klängest nach Joni Mitchell und Carole King …

Allen: Bei meinen ersten beiden Alben haben viele gedacht, ich sei ausschließlich von den 60er- und 70er-Jahren beeinflusst. Das bin ich zwar auch, aber ich bin auch ein riesiger Fan von PJ Harvey und Liz Phair.

Du hast viel von Prozessen gesprochen. Ganz konkret: Wie hast du dich durch diese Platte verändert?

Allen: Jedes Mal, wenn du ein Ziel hast und dieses Ziel erreichst, verändert sich etwas. Alben sind wie Meilensteine, mit jedem reifst du auf die eine oder andere Art. Je mehr Musik ich veröffentliche, desto mehr fühle ich mich wie die Musikerin, die ich im Grunde sein will. Es geht nicht darum, erfolgreicher zu sein, eher auf einer spirituellen Ebene dir selbst näher zu kommen. So betrachtet, kommt mein bestes Album erst noch. (lacht)

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