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„#martyisdead“ auf ZDFneo: Cybermobbing mit fatalen Folgen

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Martys Kontakt mit einem Mädchen auf Facebook wird ernst. Als der Chat immer intimer wird, macht Marty einen fatalen Fehler. (Foto: ZDF/Dutch Features)

In der Dramaserie „#martyisdead“ wird ein Teenager auf dreckige Weise im digitalen Raum erpresst – jetzt auf ZDFneo und in der ZDF-Mediathek.

Dass sich unser Leben zunehmend ins Digitale verlagert, hat nicht nur Vorteile. Das Internet ist größtenteils ein rechtsfreier Raum. Zu leichtsinnig bewegen sich viele Menschen im Verborgenen durchs Netz und erleiden oder verursachen dabei massive psychische Schäden. Gerade für Kinder und Jugendliche ist das oft ein Risiko. Was früher einmal Hänseln hieß, wurde zu Mobbing und ist inzwischen Cybermobbing. Die Folgen dieser Online-Hetze sind oft fatal und können ganze Biografien zerstören – so auch in der ZDFneo-Serie #martyisdead (ab sofort in der ZDF-Mediathek).

„#martyisdead“ auf ZDFneo und in der ZDF-Mediathek

Marty (Jakub Nemčok) ist ein typischer 15-jähriger Teenager: Er hat einen funktionierenden Freundeskreis, eine nette Freundin, und seine Freizeit verbringt er gerne vorm Computer. Doch als ein Verkehrsunfall den Jugendlichen urplötzlich aus dem Leben reißt und sein Vater Petr (Jan Grundman) durch Zufall beginnt, Martys Social-Media-Kanäle zu durchsuchen, tun sich unerwartete Abgründe auf: Marty scheint das Opfer einer perfiden Cybermobbing-Attacke geworden zu sein. Mit einem Masturbations-Video wurde er zu schlimmen Taten gezwungen – die ihm vielleicht sogar das Leben kosteten …

Als Marty Mutter Alena (Petra Bučková) feststellt, dass ihr Sohn bereits seit Wochen nicht mehr in der Schule gewesen ist, bricht für sie eine Welt zusammen: Wieso hat weder sie noch ihr Mann davon etwas mitbekommen? Wussten sie überhaupt noch über das Leben ihres Sohnes Bescheid? Die tschechische Kurzserie #martyisdead positioniert sich hier sehr deutlich: Die Serie nimmt die Welt der Erwachsenen, die Schule, die institutionelle Umgebung der Jugendlichen in die Verantwortung. Die mit einem Emmy prämierte Serie schimpft nicht auf das böse Internet oder die verrohte Jugend – ganz im Gegenteil. #martyisdead fordert einen wacheren, aufgeklärten Umgang mit unseren Jugendlichen in der digitalen Welt.

Zahlen aus dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend machen erschreckend deutlich, wie relevant das Thema Cybermobbing ist und warum es sich lohnt, nicht wegzugucken. Laut einer JIM-Studie aus dem Jahr 2016 sind acht Prozent der jugendlichen Internetnutzer zwischen 12 und 19 Jahren selbst bereits Opfer von Cybermobbing gewesen. Von jedem Fünften der Jugendlichen wurden schon einmal falsche oder beleidigende Sachen per Handy oder im Internet verbreitet, und 34 Prozent der Befragten haben jemanden im Bekanntenkreis, der durch Cybermobbing fertiggemacht wurde. Dies beweist einmal mehr, dass wir dringend unser digitales Verhalten auf den Prüfstand stellen müssen beziehungsweise für einen sensibleren und aufgeklärten Umgang sorgen sollten.

Die zweite Staffel von #martyisdead ist bereits in Planung.

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