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Melissa Scrivner Love: Lola

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Melissa Scrivner Love war Drehbuchautorin für „CSI Miami“, jetzt hat sie eine clevere Gangland-Ganovin kreiert, die sich gegen Drogenmachos behauptet.

Ohne Abzugsfinger ist das Leben nur noch halb so schön. Aber wenn man als Gangmitglied bei den Crenshaw Six was verbockt, muss man eben auch die Bestrafung ertragen. Finger ab oder Kugel zwischen die Augen ist Chefsache. Und Cheffe ist nicht etwa Garcia – wie alle in South L.A. denken. Nein, es ist seine unscheinbare Freundin Lola, die so tut, als ob sie auf Partys nur die Häppchen reichen darf. Die zierliche 26-Jährige ist jedoch fix im Kopf und mit der Knarre, wird permanent unterschätzt und greift auch schnell mal zum Aufschnittmesser oder einer abgebrochenen Tequilaflasche, um die Hackordnung wieder herzustellen. Beim Drogenbiz an den Straßenecken der Suburbs spielt Lolas Gang jedoch nur zweite Liga. Ein unverhoffter Deal mit dem mächtigen Los-Liones-Kartell ist da nur zu verlockend: Wenn die Crenshaw Six es schaffen, den neuen Heroinlieferanten vor ihrem Rivalen Darrel King abzufangen, gibt es satte Anteile von der Beute und die Kontrolle über sein Gebiet. Falls nicht – tja, dann will sich das Kartell die vermeintlich kleine Gang-Chica Lola krallen. Natürlich läuft die Chose schief, Lola bleibt nur wenig Zeit, die Tricks des Kartells zu durchschauen und nebenbei ist da ja auch noch ein kleines Mädchen zu retten … Melissa Scrivner Love hat mit Lola eine sympathisch clevere Gangland-Ganovin kreiert, die sich nicht nur gegen Drogen-Machos behauptet, sondern auch dafür brennt, ganz oben mitzuspielen. Wer bei der sehr filmischen, schnellen und harten Parforcejagd jetzt Blut leckt, kann beruhigt sein: Scrivner Love war Drehbuchautorin für CSI Miami – sie kennt sich mit Fortsetzungen aus … nh

Melissa Scrivner Love Lola

Suhrkamp, 2019, 391 S., 14,95 Euro

Aus d. Engl. v. Sven Koch u. Andrea Stumpf

 

 

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