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„Together“ von Mollono.Bass: Traumtänzer

Ronny Mollenhauer sitzt auf Steg am See, von hinten fotografiert
(Foto: Kolja Eckert)

Für Ronny Mollenhauer alias Mollono.Bass geht es bei elektronischer Musik und seinem neuen Album „Together“ auch um Solidarität und Fortschritt. Ziemlich naiv – oder?

Ronny, als Mollono.Bass veröffentlichst du jetzt das neue Album „Together“. Zwei Jahre keine Clubs, keine Festivals, kaum Räume für elektronische Musik. Wie ist es dir als Mollono.Bass und deinem Label ergangen?

Ronny Mollenhauer: Ich muss gestehen, dass in den letzten zwei Jahren mehr gelaufen ist als gedacht. Gerade in Berlin und Mecklenburg hatten wir viele Möglichkeiten, Veranstaltungen zu organisieren. Letztes Jahr konnte auch unser 3000°-Festival unter Corona-Auflagen stattfinden.

Also alles wie immer.

Mollenhauer: Schon. Wir haben uns natürlich auch auf so Streaming-Geschichten gestürzt und im Internet gespielt. Aber im Großen und Ganzen kann ich nicht klagen.

Dein neues Album „Together“ als Mollono.Bass ist Dancefloor-Sound durch und durch. Tanzen ist unglaublich verbindend, und die Platte heißt ja auch „Together“: Hast du die Hoffnung auf ein solidarischeres, besseres Morgen?

Mollenhauer: Voll, wir stehen vor so vielen Herausforderungen und haben jetzt auch noch Krieg in Europa. Das kriegen wir nicht gelöst, wenn wir immer weiter auseinanderrücken. Nur zusammen lässt sich hier irgendwas bewegen.

Auf dem Album gibt es einen Song, der „Utopia“ heißt. Würdest du dich als Utopisten bezeichnen?

Mollenhauer: Ich würde mich eher als jemand bezeichnen, der manchmal versucht, im Kleinen eine Utopie zu leben.

„Ich bin schon immer ein Träumer gewesen.“ Mollono.Bass im Interview zu seinem neuen Album „Together“

Was würdest du jemanden entgegnen, der dich naiv nennt?

Mollenhauer: Ich bin schon immer ein Träumer gewesen, würde ich antworten. (lacht)

Während der Lockdowns wurden in der medialen Öffentlichkeit utopische Erzählungen immer präsenter. Davon ist gerade nicht mehr so viel übrig, oder?

Mollenhauer: Ach, weiß ich gar nicht. Ich hab’ das Gefühl, dass gerade die Anliegen der jüngeren Generation immer mehr Gehör finden. Wenn man so durch die Talkshows zappt, sitzen da teilweise 23-Jährige. Vor zehn Jahren wäre das unvorstellbar gewesen. Ich denke, allen in der Gesellschaft ist klar, dass es gerade zwingend Handlungsbedarf gibt.

Du bist also eher Team positiv.

Mollenhauer: Dieses Denken nach vorne ist schon wichtig, um überhaupt auf neue Wege zu kommen. Die Politik ist natürlich immer in der Rolle abzuwägen, was umsetzbar ist. Da trifft dann Politik nicht nur auf wirtschaftliche Interessen, sondern auch auf Träumer. (lacht)

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