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Krieg der Götter: „Moon Knight“ auf Disney+

Und wieder ein Marvel-Comic als Serie! „Moon Knight“ mit Oscar Isaac und Ethan Hawke in den Hautprollen startet jetzt auf Disney+.

Steven Grant ist in der neuen Serie Moon Knight auf Disney+ ein harmloser Verkäufer im Museumsshop des British Museum in London, hat ständig kleine Gefechte mit seiner Chefin, die er allein schon verbal verliert, kennt sich aber perfekt im Museum aus und gibt gerne ausführliche Antworten auf neugierige Fragen. In der Nacht ist Steven Grant (Oscar Isaac kann sich in der Rolle wunderbar austoben) ein ganz anderer: Steven träumt haarsträubend Abenteuerliches, so intensiv, dass er es für wahr hält und sich deshalb mit einer Kette ans Bett fesselt. Dumm nur: Nachts ist er dann doch irgendwo draußen in der Natur, erlebt Abenteuer, muss kämpfen, und dann kann es schon sein, dass er ganz woanders aufwacht. Was Steven nicht weiß: Dann kann es sein, dass er auch ein ganz anderer Mensch ist, Marc Spector zum Beispiel.

Moon Knight ist eine neue Marvel-Verfilmung. Ägyptische Gottheiten suchen sich Menschenkörper als Wirtstiere, halten Versammlungen ab und haben durchaus auch große Pläne. Dumm nur, dass Marc Spector, ein Söldner des ägyptischen Mondgottes Konshu, sich gegen den vermeintlichen Eigentümer des Körpers, Steven, nicht durchsetzen kann und somit immer wieder die Kontrolle über den Körper verliert. Sein großer Gegenspieler wird von Ethan Hawke („The Good Lord Byrd“) gespielt, mit dem sich Marc schon bald auch körperlich auseinandersetzen muss.

Moon Knight ist intelligenter Superheldenstoff und spielt schon recht bald nicht mehr in London, sondern in Kairo und sogar in den Pyramiden. Wohin die Geschichte gehen soll, ist nach eineinhalb gesichteteten Folgen nicht mal ansatzweise zu sagen: Kenner der Marvel-Comics wissen da eindeutig mehr, zum Beispiel, wie viele multiple Persönlichkeiten sich in Stevens Körper und Geist wirklich tummeln, wer der eigentliche Chef ist und wer die Abstpaltungen sind. Moon Knight weiß auf kluge Weise zwischen moderatem Slapstick, furiosen Kampfszenen und gründlich inszeniertem Background zu wechseln und die einzelnen Ebenen zu durchdringen.

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