„Mord im Mittsommer“: Leichen vor idyllischer Natur
Dunkle Familiengeheimnisse in der Provinz: Arte und Arte-Mediathek bringen die Krimiserie „Mord im Mittsommer“.
Warum nicht mitten im Sommer eine Serie mit dem Titel „Mord im Mittsommer“ fast komplett noch einmal zeigen? Die Frage stellte sich Arte und strahlt die schwedisch-norwegische Krimiserie, an deren Produktion auch das ZDF maßgeblich beteiligt war, jetzt linear auf Arte aus als und stellt sie zum Streamen in die Arte-Mediathek.
Jakob Cedergren („The Guilty“) spielt mit Thomas Andreasson in den ersten sechs Staffeln der Serie „Mord im Mittsommer“ den leitenden Kriminalbeamten in Nakka, einem Vorort von Stockholm. Die Mordfälle finden nocht weiter draußen statt, in der Regel in den Schären, wo Andreasson auch ein Ferienhaus hat, das er aber aus Zeitmangel kaum aufsucht. Die Staffeln der Serie sind im Grunde gar keine richtigen Staffeln, sondern in drei bis vier Teile aufgesplittete Fernsehfilme, die je einen Fall behandeln. In der ersten Staffel „Tod im Fischernetz“ wird eine männliche Leichte nach mehreren Monaten im Meer an der Küste der Insel Sandön gefunden – gewickelt in ein altes Fischernetzt. In der Folge dieses Todesfalls, der sich natürlich als Mord entpuppt, werden nicht nur mehrere Familiengeheimnisse aufgedeckt und weitere Menschen ermordet: Thomas Andreasson, der, wie man später erfährt, ein Kind verloren hat und frisch von seiner Frau getrennt ist, trifft mit Nora Linde auch noch eine alte Schulbekanntschaft wieder, und die beiden kommen sich in der Folge näher. Die Serie „Mord im Mittsommer“ ist professionell gefilmt, bietet trotz wiederkehrender Ausflüge in Feel-Good-Momente gut ausgeleuchtete Charaktere mit Brüchen, ist aber zu unglaubwürdig in der Anhäufung von Kapitalverbrechen in wunderschöner Naturlandschaft der Schären. Die Serie entstand nach den Romanen von Viveca Sten.