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Mourn – Ha, ha, he

Finden wir besser als die Hinds: „Ha, ha, he“ von Mourn

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Mitja Steffens, Philipp Kressmann und Carsten Schrader von der kulturnews. Und ein Gast: die Musikerin, Produzentin und Songwriterin Naima Husseini, die mit „Immer alles“ gerade ein Dreampop-Juwel mit Analogsoul und Discotränen veröffentlicht hat.

Naima: Diese Band muss man wahrscheinlich nachts bei einem Freiluftkonzert hören und dazu headbangen. Wenn man keinen Puls auf hoch tausend hat, ist das nix für Zuhause. Positivste Referenz mit schönen Erinnerungen, die mir dazu einfällt, ist Sondre Lerche.

Mitja: Wahrscheinlich kennt jeder diese Youtube-Clips, in denen Kinder ihre überraschend virtuosen Rockskills an Gitarre oder Schlagzeug vorführen. Mourn sind schon einen Schritt weiter und überzeugen mit um die 18 als ausgereifte Rocker. Was mag da im Erwachsenenalter noch folgen? Nirvana 2.0?

Philipp: Vor allem beten die Spanier ihr Glaubensbekenntnis zum Postrock nicht nur nach. Wem das neue White-Lung-Album noch zu hart ist und wem Warpaint dagegen aber schon wieder zu weinerlich sind, der sollte auf „Ha, ha, he“ genau den richtigen Grad an kantigen Gitarrenklängen finden.

Carsten: Ich war schon in das Debüt verliebt und freue mich, dass sie keinen Zweites-Album-Fehler machen. Songs wie „Howard“ oder „Brother, brother“ wagen mehr Pop, doch der Großteil der neuen Stücke ist eher kratziger. Die Hinds mögen okay sein – aber Mourn hätten diese große Aufmerksamkeit doch eher verdient.

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