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Mourn: Sorpresa Familia

Wir waren uneins: Sind Mourn nun besser oder schlechter als Hinds?

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Verena Reygers, Mitja Steffens und Carsten Schrader von der kulturnews. Und als Gast: Kinofan Jörn Christiansen, der für die Filmvermarktung der Magazine kulturnews und kulturmovies voll auf die Werbetrommel haut, aber auch Drummer der Hamburger Band Marfa ist, die im Sommer ihr zweites Album „Ben Nevis“ veröffentlichen.

Jörn: Barcelona, du bist richtig wütend und gernervt, oder? Großartig. Nur einer der 13 Tracks überschreitet die epische Länge von drei Minuten. Warum auch mehr? Raus damit. Statt sich weiter in der Schule rumzuärgern, haben die vier blutjungen Katalanen scheinbar lieber ihre Sub-Pop-Platten abgehört und sich den Punk draufgeschafft. Kriegen ab jetzt jeden Morgen zur Früherziehung alle Marfa-Kinder vorgespielt.

Verena: Dass die iberische Halbinsel in Sachen Rock mehr kann als Heroes Del Silencio, wissen wir spätestens seit Hinds. Die vier von Mourn gefallen mir aber noch besser. Vor allem, weil sie ihren rotzigen Sleater-Kinney-D.I.Y.-Punk genügend professionalisiert haben, um nicht mit Dilettantismus anzuöden oder vorhersehbar zu wirken.

Mitja: Mir ist die neue Hinds-Platte lieber! Beim zweiten Album habe ich Mourn ihren Sound noch abgekauft, aber statt innovativ weiter zu machen, hauen sie jetzt einfach eine langweilige Punkrockplatte ohne neue Ideen raus. Meine Hoffnung auf Nirvana 2.0 ist damit dahin.

Carsten: Bei mir ist es genau andersrum: Mochte „Ha, Ha, He.“ auch, aber vielleicht ist es jetzt einfach an der Zeit, wütend zu sein, Mitja, und auf „Sorpresa Familia“ hat es verdammt gute Krawallmacher. Gebt mich einfach in der Marfa-Kindergruppe ab!

 

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