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Museum für neue Kunst Freiburg: „Someone Else. Die Fremdheit der Kinder“

Ein Familienfoto mit sechs Personen auf und hinter einem Sofa gruppiert
Jamie Diamond, The Al Bustans, aus der Serie Constructed Famliy Portraits, 2007 (Foto: Ongoing Courtesy the Artist and KEWENIG Galery)

Die Ausstellung „Someone Else. Die Fremdheit der Kinder“ geht der Frage nach, warum uns auch enge Familienmitglieder komplett fremd sein können.

Das Museum für neue Kunst in Freiburg fragt in der Ausstellung Someone Else. Die Fremdheit der Kinder nach dem Fremden, das uns auch in der Familie voneinander trennt. Noch bis 9. Oktober.

Wir alle sind Kinder, jemandes Kind, ein Leben lang. Manche von uns sind selbst Eltern. Wir wachsen in unterschiedlichen familiären Konstellationen, kulturellen und sozialen Kontexten auf, das alle sprägt uns. Und egal, ob es uns gefällt: Wir gehören dazu. So nah man sich in einer Familie auch ist: Auch Kinder und Eltern, Liebende und Freunde sind  grundsätzlich verschieden, das trennt uns und macht uns fremd.

Jeder kennt doch auch das Gefühl, seinem Bruder oder seiner Schwester total fremd zu sein, komplett unterschiedlich in allem. Auch zu Vater und Mutter hat gibt es oft keinen Draht, egal, was versucht wird. Familie kann man sich eben nicht aussuchen, dafür ist sie ein Leben lang da, was man gut finden kann oder furchtbar.

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Die Ausstellung nimmt diese Fremdheit ins Visier, die kein Ergebnis von Entfremdung ist, sondern einfach da und nicht änderbar. Was bedeutet sie für das Zusammenleben von Menschen, was für unsere Auffassung von Vertraut und Fremd? Und was heißt das für unsere Identität und für unseren Umgang mit Fremden?

Internationale Künstlerinnen und Künstler gehen diesen Fragen nach. Erik Levine etwa entdeckte nach dem Tod seines Vaters in dessen Nachlass Filmaufnahmen. Sie zeigen ihn als einen Unbekannten, der einen Großteil seines Lebens vor seinem Sohn geheim gehalten hat. Jamie Diamond stellt für ihre vermeintlichen Familienporträts Gruppen fremder Menschen zusammen, und Omer Fasts Film Continuity betrachtet, was geschieht, wenn Eltern den Verlust ihres Kindes nicht annehmen können: Ein Paar inszeniert nach dem Tod ihres Sohns seine Wiederkehr mit wechselnden Akteuren.

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