Ausstellung „Der geteilte Picasso“ im Museum Ludwig
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Im Museum Ludwig ist in die unterschiedliche Wahrnehmung des Jahrhundertkünstlers Pablo Picasso in Ost und West das Thema. Sah man den Spanier in der BRD und der DDR unterschiedlich?
Kann man Picasso mit unterschiedlichen Augen betrachten? Nun, auf den Gemälden des spanischen Malers muss manchmal schon genau hinsehen, um zu erkennen, welches Auge zu welcher Person gehört und ob nicht eins zu viel da ist, zum Beispiel auf „Die Umarmung (Der Kuss)“. Die Ausstellung „Der geteilte Picasso“ im Museum Ludwig zielt vom 25. September bis 30. Januar 2022 auch auf etwas anderes ab: die unterschiedliche Rezeption Picassos in der kapitalistischen BRD und der sozialistischen DDR. Denn Picasso eignete sich ideal als Galions- und Projektionsfigur in beiden deutschen Staaten. Er war zwar Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs, unterstützte Befreiungskämpfe und Friedenskongresse. Aber er lebte im Westen und ließ es zu, dass die bürgerliche Kritik in der Rezeption aus ihm ein unpolitisches Genie machte. Welche Werke wurden auf welcher Seite des Eisernen Vorhangs gezeigt? Sah der Westen die Kunst, der Osten die Politik? Und wie sah Picasso seine Kunst und die Sicht von Außen darauf selbst?
Museum Ludwig: Picasso mal zwei
Mit 150 Exponaten, Ausstellungsansichten, Plakaten und Katalogen, Presseberichten, Briefen, Akten, Filmen und Fernsehberichten wird dem sozusagen geteilten Picasso nachgespürt. Die meisten Exponate kommen bei der Austellung aus der Picasso-Sammlung von Peter und Irene Ludwig, die immer noch eine umfangreichsten Sammlungen weltweit ist.
Für die Ausstellung wurden zwei Arbeiten in Auftrag gegeben. „Die Architektur des Künstlers Eran Schaerf verknüpft das ausgestellte Material, ohne künstlerische Werke und ihren sozialen Gebrauch hierarchisch zu gliedern. Einbauten aus Holz, schräg platzierte Stellwände, das Aussparen der Museumswände vermitteln den Eindruck einer geplanten Unabgeschlossenheit. Das einzelne Exponat schiebt sich nicht aus dem Zusammenhang, die eigene Aneignung bleibt wahrnehmbar. – Peter Nestlers Film Picasso in Vallauris wurde im Januar 2020 gedreht, um Picassos Wandgemälde Krieg und Frieden in die Ausstellung zu bringen. Der Film geht von Picassos Produktion, seinen Beziehungen und politischen Verbindungen aus und blickt von dieser Vergangenheit her auf die Menschen, die heute in Vallauris leben.“
Karten für die Ausstellung „Der geteilte Picasso“ gibt es hier.
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