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„Da habe ich mir die Konzertgitarre meiner Mutter geschnappt“

Stella Sommer von Die Heiterkeit
(Foto: Gloria de Oliveira)

Stella Sommer über den Moment, in dem Kultur ihr Leben verändert hat.

Ich habe früh mit Geige und Klavier angefangen, aber ein wirkliches Interesse für Musik war nicht da. Ich wurde auf Klassikkonzerte mitgeschleppt, die ich nicht wirklich aufregend fand, und bei der Folkmusik, die mein Vater gehört hat, klang für mich alles irgendwie gleich. Dann liefen aber die Beatles-Filme „Help“ und „A hard Day’s Night“ im Fernsehen – und so habe ich mit sieben oder acht plötzlich angefangen, auf dem Klavier zu üben. Ich bin mit Beatles-Notenheften in den Unterricht, und mein erstes Stück war „Let it be“. Weil in den Heften auch die Akkorde aufgezeichnet waren, habe ich mir die Konzertgitarre meiner Mutter geschnappt und mir in Eigenregie „Yellow Submarine“ beigebracht.

Vor allem fand ich das Konstrukt Band, wie die Beatles es in den Filmen verkauft haben, extrem faszinierend. Bei „Help“ hatten sie etwa dieses Haus mit vier Eingängen: Sie sind durch vier verschiedene Türen rein, aber durch eine wieder raus. Mit zwölf ging das dann bei mir mit den Bands los – natürlich war es nie so schön, wie ich es bei den Beatles gesehen hatte. Aber auch heute noch kommt bei Beatles-Songs so ein ganz wohliges Gefühl in mir hoch, als würde man auf einmal wieder in seiner Kindheit wohnen.

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