Hach, die 2000er: Ne-Yo live in Deutschland
Kaum jemand atmet den 2000er-Popsound so wie Ne-Yo. Jetzt hat der Superstar seine „Champagne & Roses Tour“ angekündigt – mit vier Deutschland-Shows.
„And I’m so sick of love songs, so tired of tears”, singt Ne-Yo 2005 auf „So sick“, seiner zweiten Singleauskopplung überhaupt, die über Nacht zum Welthit geworden ist. Als wäre es vorbestimmt, wird „So sick“ trotz der im Song beschworenen Liebeslied-Fatigue zum Aushänge-Lovesong der Nullerjahre, zur Blaupause des 2000er-Plüsch-R’n’B. Dass der Zeitgeist gerade nur so vor Y2K-Ästhetiken strotzt, spielt dem mittlerweile 44-jährigen Shaffer Chimere Smith, wie Ne-Yo bürgerlich heißt, in die Karten. Mittlerweile hat der Popstar den R’n’B-Sound seines Debütalbums „In my own Words“ über acht Alben ausreifen lassen, und dass der Sound seines aktuellen Albums „Self Explanatory“ (2022) wieder stark an den Sound von vor 20 Jahren erinnert, ist kein Zufall.
Dass Smith ein echtes Gespür für den ganz großen Popsound hat, war früh klar. Noch bevor er selbst zu Ne-Yo wurde, hat der US-Amerikaner etwa Songs wie Rihannas „Unfaithful“ und „Irreplaceable“ von Beyoncé mitproduziert. So ist der Sound der 2000er untrennbar mit Smith in Verbindung zu setzen. Auch den Typus des so typisch tänzelnden Popsängers mit dem für die Nullerjahre so typischen Gentleman-Hütchen hat Ne-Yo wie sonst vielleicht nur noch Justin Timberlake, der aktuell sein Comeback feiert, geprägt. Bei den vier angekündigten Deutschland-Shows dürfte es also die volle Dröhnung 2000er geben: von seinem aktuellen Album bis zu seinen Welthits „Sexy Love“, „Closer“, „Because of you“ und natürlich „So sick“.