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Neko Case, k.d. lang, Laura Veirs: Case/Lang/Veirs

Drei der größten Songwriterinnen machen gemeinsame Sache: Neko Case, k.d lang und Laura Veirs

Bei einer Umfrage nach den drei wichtigsten lebenden Songwriterinnen kämen diese drei sicher unter die Top 20. Ein gemeinsames Album ist somit der feuchte Traum eines jeden Genrekenners.

Lang (56), die Vorreiterin eines unverbiesterten Popfeminismus, Veirs (43), die girlandenhaft singende Lyrikerin mt Nerdbrille, und Case (45), die kreative Muse der Americanaszene: Besser geht’s ja nicht. Aber auch zu dritt? Immerhin waren sie keine ziemlich besten Freundinnen, sondern allenfalls Bekannte, als Lang per Mail ein gemeinsames Album anregte – und postwendend zwei Zusagen erhielt.

Im Lauf von zweieinhalb Jahren entstanden zwölf Songs, um die sich das Trio manchmal heftig stritt – zum Nutzen des Ergebnisses, wie man sagen muss. Der Produzent, Veirs’ Gatte Tucker Martine, schuf daraus ein homogenes Album, das die unterschiedlichen Charaktere der drei Künstlerinnen in ein überwiegend am Folk- und Dreampop orientiertes Klangoutfit einfasst, dem jede Sprödigkeit fehlt. Dafür sorgen sinnig eingesetzte Streicher, der bestens in den dreidimensionalen Klangraum eingebundene Gesang und ein dezenter Gitarrentwang.

Die Solostimme kommt – ähnlich wie einst bei den Beatles – anscheinend immer von derjenigen, die den Text verfasste; die jeweils anderen beiden sorgen für Background- und Harmoniegesang. Entstanden ist so ein manchmal herrlich verwunschen wirkendes Werk voller Tiefe, verschwenderischer Melodik und melancholischer Schönheit.

Den Status der Drei als bedeutende Songwriterinnen untermauert dieses Album weiter. Und wahrscheinlich sind sie längst auch ziemlich beste Freundinnnen.

Matthias Wagner

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