Diese coole Nofretete trägt natürlich Sonnenbrille
|Die Neue Nationalgalerie in Berlin schenkt der Künstlerin Isa Genzken zum 75. Geburtstag eine eigene Ausstellung. Irritation ist hier Programm.

Neue Nationalgalerie: Happy Birthday, Isa Genzken!
Zum Geburtstag gibt es Geschenke, klar. Die Neue Nationalgalerie in Berlin macht der Künstlerin Isa Genzken zum 75. Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk: die Ausstellung „Isa Genzken. 75/75“ (läuft bis 27. November). 75 Jahre Isa Genzken und 75 ihrer Skulpturen.
Isa Genzken: Von den 1970er-Jahren bis heute
Isa Genzken (*1948) nimmt sich in ihren Werken eine Aktualität, zum Beispiel ein Fenster oder einer Schauspielerinnenfigur, und verändert und und verzerrt dieses dann mit ihren eigenen Formensprache. Wenn wir diese Skulpturen anschauen, hinterfragen wir als Betrachterinnen und Betrachter unsere vertraute Alltäglichkeit auch selbst. Uns irritiert die unten auf dem Foto abgebildete Skulptur jedenfalls stark, vertraut und doch sehr unvertraut: ein Kind in viel zu großen, seltsamen Klamotten, dazu ein seltsamer Kopfschmuck und eine Maske wie aus einem Eishockeyspiel oder einem Horrorfilm. Oder die Büste der Nofrete mit 70er-Sonnenbrille: Steigt sie gleich in den Jet-Set-Flieger ins heimische Ägypten? Hat ihr ein Spaßvogel die Brille aufgesetzt? Was denkt sie? Wir denken: Die Irritation ist jedenfalls mal größer, mal kleiner, aber immer da.
Genzkens Absicht dahinter: Das Individuum und auch sie als Künstlerin, ihre eigene Biografie, sind Werkzeug dieser Befragung von Idealen der westlichen Gesellschaft und ihrer Produktionstypen. Die Künstlerin sagt: „Die Arbeiten sollen eher als bewegte Bilder denn als Skulpturen fungieren, man sieht aus jedem Blickwinkel ein neues Bild. Nichts ist starr oder zweidimensional, sondern filmisch.“
Die Neue Nationalgalerie zeigt 75 Skulpturen aus allen Schaffensphasen der deutschen Künstlerin von den 1970er-Jahren bis heute. Zu sehen sind unter anderem Genzkens Hauptwerke wie das zehn Meter lange „Blau-grau-gelbes Hyperbolo ‘MBB’” (1981), „Atelier“ (1990), „Venedig“ (1993), „Nofretete – Das Original“ (2012) oder „Schauspieler“ (2013).

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