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„No other Land“: Berlinale-Gewinner kommt in die Kinos

No other Land Kinofilm
Der Dokumentarfilm „No other Land“ startet in den Kinos. (Foto: © Yabayay Media / Antipode Films)

Der Dokumentarfilm „No other Land“ ist diesjähriger Berlinale-Gewinner, doch bei der Preisverleihung sorgte Regisseur Basel Adra für einen Skandal, der bis heute nachhallt.

Als der Film „No other Land“ auf der Berlinale in der Sektion Panorama mit dem Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet wurde, sorgte der palästinensiche Regisseur und Aktivist Basel Adra für einen Skandal, als er unter dem Beifall des Publikums den Stop sämtlicher Waffenlieferungen an Israel forderte. Trotzdem und trotz vieler Leerstellen im Film ist „No other Land“ sehenswert.

Der palästinensische Aktivist Basel Adra hat gemeinsam mit seinem Freund, dem israelischen Journalisten Yuval Abraham, den Film „No other Land“ gedreht, eine eindringliche Dokumentation des Widerstands der Bevölkerung seines Heimatdorfes Masafer Yatta im Westjordanland gegen die Zerstörung durch das israelische Militär. „No other Land“ hat bei der Berlinale den Dokumentarfilmpreis erhalten, und die Preisverleihung entwickelte sich zum Skandal. Hat schon der Film eine Leerstelle – das Massaker vom 7. Oktober an der israelischen Zivilbevölkerung durch die Hamas und palästinensische Zivilisten wird nur einmal am Rande erwähnt – so hatte Adras Dankesrede gleich mehrere Leerstellen. Auch hier erwähnt er die Hamas wie auch den 7. Oktober mit keinem Wort, wohl aber prangert er die Reaktion des israelischen Militärs unter dem Beifall des Berlinale-Publikums an. Damit aber schadet der Aktivist und Filmemacher seinen eigenen, unglaublich zu Herzen gehenden und berechtigt israelkritischen Film selber, denn eine politische Haltung, die sich transparent zeigt, fehlt hier komplett. Das öffnet Vermutungen hinsichtlich seines politischen Standpunktes Tür und Tor, und diese Vermutungen sind keine guten. Trotzdem ist der Film absolut sehenswert, allerdings sollte, wer sich ein umfassendes Bild der Lage im Nahen Osten machen möchte, unbedingt auch Bücher wie „Feuer“ von Ron Leshem lesen. Hier wird die Situation in all ihrer Komplexität dargestellt – mit kritischen Tönen sowohl zu den Terrororganisationen der Palästinenser als auch zur aktuellen Regierung Israels.

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