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Of Montreal – Innocence reaches

Auf dem Of-Montreal-Album „Innocence reaches“ lebt Kevin Barnes seine neue Liebe zur zeitgenössischen Musik aus.

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Carsten Schrader, Mitja Steffens und Philipp Kressmann von der kulturnews. Und ein Gast: die gar wunderbare Stella Sommer, die mit ihrer Band Die Heiterkeit unlängst das Meisterwerk „Pop + Tod I + II“ veröffentlicht hat.

Stella: Ah, Of Montreal. Die haben ja so ca. 100 Alben schon rausgebracht, oder? Und ich habe mir bisher keins davon angehört. Irgendwie sind die mir sympathisch, ich glaube auch, dass ich das irgendwie mag, aber mir fehlt da irgendwas, damit ich das auf Albumlänge appreciaten kann. Auf Dauer fürchte ich, dass es mir etwas zu überdreht und anstrengend ist.

Carsten: Same here: Gehe auch bei Kevin Barnes’ ganz persönlichen, krass depressiven Texten mit, finde pro Platte immer so ungefähr zwei Hits – und für den Rest ist mein Nervenkostüm zu dünn. Bei Platte Nummer 14 hatte ich besonders Angst, weil er sich plötzlich für zeitgenössische Musik interessiert und neben Chairlift auch von Arca schwärmt. Tatsächlich ist diese leichtfüßige Platte die erste, die ich durchhören kann, und die Gender-Thematik läuft mir eh rein.

Mitja: Ich brauchte auch bei fast allen Songs erstmal drei bis vier Durchläufe, um auf die Idee dahinter zu kommen oder gar größere Strukturen zu erkennen. So weit wäre ich außerhalb des Chats nie gegangen, aber ist es schon ziemlich spektakulär, was sich bei Of Montreal hinter dem Offensichtlichen offenbart.

Philipp: Genau, und wenn Of Montreal jetzt den elektronischen Pfad beschreiten, klingt das keineswegs opportunistisch. Die Einbindung von Elektronica geschieht immer ziemlich eigenwillig, und die schrägen Gitarren sind ja auch nicht komplett verschwunden.

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