Ohne Klubs wird’s leise: APPLAUS-Award 2025 in München verliehen
Am 17. November wurde in der Münchner Muffathalle der APPLAUS-Award verliehen. Ausgezeichnet wurden Musikklubs und Konzertreihen aus ganz Deutschland.
Wer einen Klub oder ein Konzert besucht, hat danach selten schlechtere Laune als zuvor. Sich der gemeinsamen Leidenschaft mit vermeintlich fremden Menschen gewahr zu werden und diese gar kollektiv zu erfahren, birgt eine Kraft, die kaum hoch genug einzuschätzen ist. Es klingt wie eine Plattitüde, doch es ist so wahr: Livekultur ist ein zentrales Kitt unserer Gesellschaft. Wer Demokratie stärken will, muss die Klubs fördern.
APPLAUS-Award 2025: 1,7 Millionen Euro Preisgelder vergeben
Und das weiß auch die Initiative Musik, die mit dem APPLAUS-Award 2013 einen der höchstdotierten Bundeskulturpreise für die Livebranche ins Leben gerufen hat. Das selbsterklärte Ziel: Livemusikspielstätten und Konzertreihen für ihre herausragenden Musikprogramme, ihre kulturelle Exzellenz, ihre Wirkkraft sowie ihre soziokulturelle Bedeutung zu würdigen. In Zahlen hieß das dieses Jahr: 88 Auszeichnungen und rund 1,7 Millionen Euro Preisgelder für Klubs und Konzertreihen aus ganz Deutschland.
„Musikklubs sind ein wichtiger Teil der kulturellen Infrastruktur unseres Landes und das kreative Rückgrat der deutschen Populärmusikkultur“, so die markigen Worte von Wolfram Weimer, der dieses Jahr in seiner Rolle als Kulturstaatsminister unter anderem die Hauptpreise an das domicil aus Dortmund („Bestes Livemusikprogramm“), objekt klein a aus Dresden („Beste Livemusikspielstätte“) und villaWuller aus Trier („Beste kleine Spielstätte“) überreichen durfte.
Dass am selben Abend ein im Kulturbetrieb nicht ganz unumstrittener CDU-Politiker auf derselben Bühne steht wie die Jazz-Künstlerin Enji, Newcomerin Vandalisbin und die ausgesprochen linke und mitunter revolutionäre Postpunkband Grenzkontrolle, macht womöglich das Anliegen nur umso dringlicher. Klubsterben geht uns alle etwas an. Auch deshalb wurden in diesem Jahr wieder drei Sonderpreise in den Kategorien „Awareness“ (Mahagoni Kollektiv, Konstanz), „Inklusion“ (SO36, Berlin) und „Nachhaltigkeit“ (KFZ, Marburg) vergeben. Schließlich schaffen Klubs jene Räume, in denen wie in einer Petrischale neue, zukunftsgewandte und bislang unerprobte Lebensentwürfe entstehen können.
