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Oscars 2022: Will Smith kassiert – und teilt aus

Oscars 2022 Will Smith Jada Pinkett Smith
Hier noch guter Laune: Will Smith und Jada Pinkett Smith im Publikum bei den Oscars 2022. (Foto: Richard Harbaugh / A.M.P.A.S.)

Bei den diesjährigen Academy Awards hat Will Smith seinen ersten Oscar gewonnen – und Comedian Chris Rock geohrfeigt, als der über seine Frau gescherzt hat.

  • Die Oscars 2022 sind vergeben: Das Drama „Coda“ ist der beste Film des Jahres.
  • Favorit „The Power of the Dog“ konnte nur eine Trophäe abstauben.
  • Will Smith hat den Oscar für den „Besten Hauptdarsteller“ gewonnen, doch in den Schlagzeilen ist er heute Morgen aus anderen Gründen.
  • Update: Nach dem Will Smith den Comedian Chris Rock ins Gesicht geschlagen hatte, folgte am Tag darauf eine Entschuldigung auf Instagram.

Die Oscars sind doch immer noch für Überraschungen gut. Einerseits gilt das schlicht für die Vergabe der Preise. Im Vorfeld haben wir spekuliert, welche Filme in den Hauptkategorien gewinnen würden – und haben damit nur manchmal richtig gelegen. So wurde die Netflix-Produktion „The Power of the Dog“ allgemein als großer Favorit gehandelt und hatte mit 12 Nominierungen mehr als jeder andere Film in diesem Jahr. Doch zuletzt hat er nur eine dieser Auszeichnungen tatsächlich gewonnen: Regisseurin Jane Campion kann die Trophäe für die „Beste Regie“ mit heimnehmen. Das zumindest hatten wir erwartet.

Dass ausgerechnet das Drama „Coda“ zum „Besten Film“ ernannt wird, kam dafür wieder unerwartet. Darin geht es um eine junge Frau aus einer Familie von Gehörlosen, die trotzdem Gesang studieren will. Als großer Gewinner des Abends aber erwies sich der Blockbuster „Dune“, der insgesamt sechs Oscars gewonnen hat, darunter für die „Beste Kamera“, den „Besten Schnitt“ und die „Beste Musik“. Den Oscar für den „Besten Filmsong“ haben Billie Eilish und ihr Bruder Finneas für „No Time to die“ eingeheimst.

Will Smith schlägt Chris Rock ins Gesicht

Unerwartet war aber auch ein Eklat während der Zeremonie selbst. Will Smith, der später am Abend den Oscar für den „Besten Hauptdarsteller“ für seine Rolle in „King Richard“ gewinnen sollte, hat Comedian Chris Rock ins Gesicht geschlagen. Dieser sollte eigentlich nur den Gewinner der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ verkünden. Zuvor hat er allerdings einen Witz über Will Smiths Frau Jada Pinkett Smith gemacht. Diese war zu der Gala mit Glatze erschienen, da sie seit 2018 unter Haarausfall leidet.

Rock hat gescherzt, Pinkett Smith könne in einer Fortsetzung des Films „Die Akte Jane“ mitspielen, in der Demi Moore mit kurzgeschorenen Haaren mitgespielt hat. Während Pinkett Smith im Publikum die Augen verdrehte, hat Will Smith zunächst gelacht. Doch im nächsten Moment ist er auf die Bühne gegangen und hat Chris Rock eine Ohrfeige verpasst, der davon sichtlich überrascht war. Daraufhin rief Smith: „Nimm nicht den Namen meiner Frau in deinen scheiß Mund“.

Als Will Smith später den Oscar für „King Richard“ gewonnen hat, hat er sich unter Tränen für den Eklat entschuldigt – allerdings bei den Veranstalter:innen und seinen Mitnominierten, nicht Chris Rock selbst. Auf Twitter hat Jaden Smith, Sohn von Will Smith und Jada Pinkett Smith, die Entscheidung seines Vaters unterstützt: „So machen wir das“, heißt es in seinem Tweet.

Oscars 2022: Das sind die Gewinner:innen

  • Bester Film: „Coda“
  • Beste Regie: Jane Campion – „The Power of the Dog“
  • Bester Hauptdarsteller: Will Smith – „King Richard“
  • Beste Hauptdarstellerin: Jessica Chastain – „The Eyes of Tammy Faye“
  • Bester Nebendarsteller: Troy Kotsur – „Coda“
  • Beste Nebendarstellerin: Ariana DeBose – „West Side Story“
  • Bestes adaptiertes Drehbuch: Siân Heder – „Coda“
  • Bestes Originaldrehbuch: Kenneth Branagh – „Belfast“
  • Beste Kamera: Greig Fraser – „Dune“
  • Bestes Szenenbild: Zsuzsanna Sipos und Patrice Vermette – „Dune“
  • Bestes Kostümdesign: Jenny Beavan – „Cruella“
  • Beste Filmmusik: Hans Zimmer – „Dune“
  • Bester Filmsong: „No Time to Die“ aus „Keine Zeit zu sterben (No Time to Die)“ – Musik und Text: Billie Eilish und Finneas O’Connell
  • Bestes Make-up und beste Frisuren: Linda Dowds, Stephanie Ingram und Justin Raleigh – „The Eyes of Tammy Faye“
  • Bester Schnitt: Joe Walker – „Dune“
  • Bester Ton: Ron Bartlett, Theo Green, Doug Hemphill, Mark A. Mangini und Mac Ruth – „Dune“
  • Beste visuelle Effekte: Brian Connor, Paul Lambert, Tristan Myles und Gerd Nefzer – „Dune“
  • Bester Animationsfilm: „Encanto“ – Jared Bush, Byron Howard, Yvett Merino und Clark Spencer
  • Bester animierter Kurzfilm: „The Windshield Wiper“ – Alberto Mielgo und Leo Sanchez
  • Bester Kurzfilm: „The Long Goodbye“ – Riz Ahmed und Aneil Karia
  • Bester Dokumentarfilm: „Summer of Soul (…Or, When the Revolution Could Not Be Televised)“ – David Dinerstein, Robert Fyvolent, Joseph Patel und Ahmir „Questlove“ Thompson
  • Bester Dokumentar-Kurzfilm: „The Queen of Basketball“ – Ben Proudfoot
  • Bester internationaler Film: „Drive My Car“ (ドライブ・マイ・カー, Doraibu mai kā), Japan – Regie: Ryūsuke Hamaguchi

Mehr Informationen gibt es auf der Webseite der Academy Awards.

Update: 29. März 2022: Smith postet Entschuldigung auf Instagram

Die Ohrfeige von Will Smith auf der Bühne der Oscarverleihung hat für große Aufregung gesorgt. Einen Tag später entschuldigte sich der Schauspieler öffentlich auf seinem knapp 62 Millionen Follower schweren Instagram-Account für seine emotionale Überreaktion und bezeichnete die Aktion als „inakzeptabel und unentschuldbar“. Hier der Beitrag im Original:

 

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Ein Beitrag geteilt von Will Smith (@willsmith)

Die Veranstalter prüfen US-Medienberichten zufolge dennoch weitere Konsequenzen für den Wutausbruch vor einem Millionenpublikum.

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