Parteienvergleich: Welche Öffnungsmodelle?
Bei der Skizzierung weiterer Öffnungsmodelle bleiben die Parteien zurückhaltend. Einzig der Grüne Erhard Grundl stelle offensive Forderungen.
Nicht viel Neues kommt bei den Politiker:innen zum Bereich der Öffnungsmodelle. Ob 2G oder 3G: Das sollen laut Matthias Bartke die Kultureinrichtungen selbst entscheiden. Der SPD-Mann betont allerdings, dass das Testen ab Oktober wie in den meisten Europäischen Ländern kostenpflichtig und somit auch der Besuch einer Kulturveranstaltung für Nichtgeimpfte teuer wird. Dass die Inzidenz überhaupt keine Rolle mehr spielen könnte, sieht Bartke erst bei einer Impfquote ab 85 Prozent als realisierbar an. Auch Bartkes Parteigenossin Katrin Budde hebt das Hausrecht der Kultureinrichtungen hervor, erwähnt die Auslastung der Intensivstationen als Entscheidungsgrundlage neben der Inzidenz auch für den Herbst.
In dieser Sache setzt sich Marcus Weinberg von der CDU leicht von der SPD ab. So schaut Weinberg auf die Delta-Variante des Virus’ und möchte die Inzidenz als Entscheidungsfaktor nicht aus dem Blick verlieren. Verpflichtende PCR-Tests für Ungeimpfte, die Kulturveranstaltungen besuchen, sieht Weinberg als zumutbar an.
Davon hebt sich die FDP ab, die 2G ablehnt, ausschließlich die 3G-Regelung befürwortet und dabei die Freiheit auch der Ungeimpften ins Feld führt. Außerdem sieht die FDP die Inzidenz als Richtwert für weitere Entscheidungen in der Zukunft auf Dauer als nicht mehr allein gültig an und führt die Bettenbelegung sowie die Beatmung als weitere ergänzende Richtwerte an.
Aus einen ganz anderen Blickwinkel schaut Erhard Grundl auf das Thema: Der Grüne möchte die Kapazitätsgrenzen erweitern bis abschaffen. Was ist da hilfreicher – 2G oder 3G? Grundl favorisiert das Modell, das auf Dauer das vollste Haus garantiert bei bestmöglicher Sicherheit für die Menschen. Tobias Bank von der Linken ist neben 2G für das 3G-Modell und sieht Abstandsregelungen in der Entscheidungsgewalt der Behörden.