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„Passenger“ von Maxence Cyrin: Ambient-Neoklassik zum Wegträumen
Der französische Pianist Maxence Cyrin ist seit über zwei Dekaden nicht mehr wegzudenken aus der Neoklassik. Seine Neuinterpretationen von Songs wie „Where is my Mind?“ oder „Clubbed to Death“ zeigen seinen Bezug zur Moderne, die er immer wieder durch Hinzunahme von Synths zu seinem virtuosen Klavierspiel ergänzt. Jetzt hat Cyrin sein nunmehr neuntes Album „Passenger“ veröffentlicht.
Einsteigen, Füße hochlegen, Augen zu und durch die Gegend fahren lassen: Das neue Album „Passenger“ vom französischen Pianisten Maxence Cyrin ist nicht nur schon des Titels wegen eine Einladung zum Wegfahren. Durchzogen von eskapistischen Momenten entfaltet sich sein mittlerweile neunter Solostreich als eine sanfte, träumerische Melange aus Ambient á la Altmeister Brian Eno und sakamoto’scher Neoklassik. Die elf Kompositionen über insgesamt 34 Minuten sind vollständig für das Klavier geschrieben geworden und lassen den Virtuosen von der „Road to Nowhere“ über den „Océan“ bis hin zum „Slowtrain“ wandeln. Sehnsuchtsorte sind also das umspannende Konzept des neuen Albums des seit knapp 20 Jahren wirkenden Komponisten, der sich für die Inspiration an seine ganz eigenen Sehnsuchtsorte wie die Bretagne begeben hat und seiner Intuition und Spontanität freien Lauf lassen konnte.
Wer hier nun genau Passagier ist – Cyrin oder man selbst – bleibt ungewiss. Fest steht nur: Es geht auf eine klangliche Reise, die nicht nur in den Genres verschiedene Abfahrten wie der Neoklassik, dem Ambientsound oder dem Minimalstil nimmt. Auch die Gefühlswelten, die der Pianist mit seinem Spiel aufbaut, reichen von verträumter Melancholie bis hin zum eruptierenden Loslassen. Dass Maxence Cyrin mit seiner Musik in der Vergangenheit die Untermalung für diverse Serien und Filme gestellt hat, ist da nicht weiter verwunderlich. Doch dieses Album kann schon ganz ohne visuelle Begleitung einen Film vors Auge projizieren.