PC Nackt schickt Scarlatti durch den Sampler
In seinem neuen Track arrangiert der Berliner Produzent PC Nackt Klangsamples als rhythmischen Puls. Als Vorbild diente dabei ein italienischer Komponist des Barock.
Finger schlagen auf Hauswände, Felsplatten, Bücher und Metallschalen. Immer wieder, im gleichen Rhythmus. In PC Nackts „Exobase_Scarlatti“ ist Repetition das zentrale Element. Gänzlich reduziert hat der Berliner Produzent (Apparat, Hans Unstern) und Komponist das Stück als Puls entworfen: Aufeinander gestapelte Klaviertöne, ein Cembalo und verschiedene perkussive Sound treffen in einem rhythmischen Unisono aufeinander.
Vorbild der Komposition war der italienische Barock-Komponist Domenico Scarlatti. „Scarlattis Musik ist so kraftvoll und unkonventionell, dass ich mich diesem italienischen Avantgardisten des 18. Jahrhunderts sofort nahe fühlte“, sagt PC Nackt über den neuen Track. „Mit ,Exobase_Scarlatti‘ wollte ich Scarlattis Repetitivität auf eine Trance-Ebene bringen und das Gefühl der Dringlichkeit verstärken, für die Menschen zu kämpfen, die man liebt“.
Das Stück ist die zweite Single der von dem experimentellen Label 7k! ins Leben gerufenen „Plunderphonia“-Reihe, bei der klassische Kompositionen durch Sampling, Fragmentierung und neue Arrangements auf unkonventionelle Weise interpretiert werden. Als erster Künstler, der ein Album zu der Reihe beisteuert, verwendet PC Nackt für seine Arrangements Klavierkompositionen von Bach, Schubert, Mozart, Schumann und eben Scarlatti, die von der Pianistin Hania Rani ausgewählt, und von ihrem Kollegen Antonis Anissegos als Midi neu eingespielt wurden. PC Nackt schließlich hat die Audiospuren dann editiert, geloopt und neu angeordnet.
Bereits zuvor ist aus dem Projekt die Single „Space“ erschienen. Das Album erscheint am 26. 6.