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Peter Piek: The Time travelling

Peter Piek – The Time travelling
Peter Piek – The Time travelling (Foto: What We Call Records)

Bloß nicht vom Intro abschrecken lassen: Das sechste Album von Peter Piek, „The Time travelling“, ist ein ambitioniertes Abenteuer.

Bloß nicht vom Intro abschrecken lassen: Mit dilettantischer Hörspielkunst oder schlechter Comedy hat Peter Piek nichts zu schaffen – doch ein Abenteuer ist das sechste Album des in Leipzig lebenden Musikers aus Chemnitz sehr wohl. „The Time travelling“ hat der 38-Jährige während einer Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Peking produziert, und sein Werk profitiert davon, dass er auf einen prätentiösen Überbau verzichtet und es bei einem musikalischen Reisetagebuch belässt.

Immer wieder platziert er Field Recordings als Zwischenspiele, doch der Sound der Eisenbahn gibt oft auch in den Stücken den Rhythmus vor: Bei „Blue Flamingo“ dient die Toilettenspülung als Snare, und wenn in „Key to your Heart“ eine Kuhglocke zu hören ist, so ist das eigentlich das Geräusch des Ofens in seinem Abteil. Peter Piek knüpft an die elektronischen Erfahrungen vom Vorgänger „Electric Babyland“ an, er jongliert mit HipHop-Elementen und wagt sich mit „China Instant Nudeln“ auch an einen wunderbar ruckeligen Text in deutscher Sprache.

Inhaltlich geht es um die Lust am Reisen, das Lieben und das Vermissen, doch während am Anfang der Reise noch unbeschwerte Popsongs stehen, werden die Kompositionen zum Ende hin brüchiger und lassen mehr Raum für Zwischentöne. Es sind Songs wie „I’m your Fool“ und „Let me sing you a Song“, deretwegen man auf keinen Fall vorzeitig aussteigen sollte. cs

The Time travelling ist am 20. März via What We Call Records erschienen.

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