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Porridge Radio: Vom Hafer gestochen

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(Foto: Steve Gullick)

Mit einem neuen Mitglied klingen Porridge Radio fokussiert wie nie zuvor. Doch für Frontfrau Dana Margolin ist die Krise nie vorbei.

Dana, hattet ihr in England vor ein paar Tagen auch einen krassen Kälteeinbruch?

Dana Margolin: Ja, es ist schrecklich! (lacht) Mir ist immer kalt, also brauche ich die Sonne, damit mein Blut weiterfließt. Aber ich liebe alle Jahreszeiten.

Vor dem neuen Album mit Porridge Radio musstest du dich erst mal mit einem Burnout herumschlagen. Wie hast du die Krise überwunden?

Margolin: Es ist eher ein andauernder Prozess, kein Auf und Ab nach dem Motto: Ich habe zu hart gearbeitet und mich dann ausgeruht. Ich habe eine Menge über mich selbst gelernt – etwa zu akzeptieren, dass ein Job in der Musik auch stressig sein kann, obwohl er Spaß macht. Für mich war es ein wichtiger Teil der Reise, das Album zu machen, weil Schreiben mir hilft, die Dinge zu verarbeiten. Aber die Reise ist noch nicht vorbei.

Also hast du nie den Moment, wo du darüber nachdenkst, alles hinzuwerfen?

Margolin: Jeden Tag! (lacht) Aber jeden Tag denke ich auch: Ich will das hier den Rest meines Lebens machen.

Das Album klingt streckenweise gewohnt düster und dramatisch, aber die endgültige Message ist sehr lebensbejahend.

Margolin: Das Album hat eine Chronologie, es ist fast so, als würde es eine Geschichte erzählen. Es ist kein Zufall, dass es mit „Sick of the Blues“ als trotzigem Statement endet: Ich kann nichts anderes tun, als mein Leben weiterzuleben.

Ein Song enthält die Zeile: „I’m the god of everything else/You’re the god of losing me“. Ist das Zerbrechen einer Beziehung auch ein zentrales Thema?

Margolin: In der Zeile habe geht es darum, etwas zurückzuerobern, das eine andere Person genommen hat – Selbstbewusstsein, Hoffnung in die Zukunft. Es auszusprechen, ist ein Versuch, es zu erreichen. Ich will diesen Zustand manifestieren, weil ich im Moment des Schreibens noch nicht dort bin.

Seit dem letzten Album habt ihr mit Dan Hutchins einen neuen Bassisten. Hat sich die Dynamik in der Band verändert?

Margolin: Total, wir sind ja nur zu viert, also ändert eine einzelne Person extrem viel. Dan ist in demselben Dorf aufgewachsen wie unser Drummer Sam, die beiden haben ewig zusammengespielt. Sie sind sehr gut aufeinander abgestimmt, was bei einer Rhythmusgruppe natürlich wichtig ist. Ich glaube, das hört man auch auf dem Album.

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