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„Queer Rage“ von Color The Night: Endlich angekommen

Color the Night veröffentlichen ihr neues Album „Queer Rage“
Color The Night veröffentlichen ihr neues Album „Queer Rage“ (Elena Aistleitner)

Mit ihrem Debütalbum „Queer Rage“ haben die österreichischen Indiepop-Künstler:innen von Color The Night nun nach Jahren voller Veränderung und Findung ihre Identität gefunden.

Es ist eine bunte Vergangenheit, die Color The Night hinter sich haben. 2019 gegründet, hat die österreichische Band schon einige Besetzungs- sowie Genreänderungen hinter sich. Von Singer/Songwriter-Musik hin zu Alt-Indie-Anleihen sowie dem Austausch eines Drummers, der sich mit dem neuen Genre nicht mehr identifizieren konnte. Die mit Sicherheit größte Veränderung ist jedoch der:die neue Sänger:in Raphael Karner, der das Sextett vervollständigt hat.

Nicht nur das Storytelling der Band hat sich verändert und ist dichter, durchdachter geworden, auch der thematische Fokus und die Energie ist eine andere geworden. Karner ist genderfluid und schwul und bringt dementsprechend ganz eigene Erfahrungen mit (In)Akzeptanz, Diskriminierung und Community inner- und außerhalb der queeren Szene mit sich. Seine Erfahrungen und Gedanken ziehen sich quer durch die 15 Songs des neuen Albums „Queer Rage“ und geben dem Projekt seine Identität mit.

Genau darin liegt für Karner auch der schmale Grat beim Umwandeln seiner eigenen Erfahrungen in Songtexte: „Die Herausforderung ist dann, sie so zu formulieren, dass sie auch andere Leute ansprechen können. Ich will nicht zu spezifisch werden, aber gleichzeitig soll meine Geschichte klar erkennbar bleiben“, erzählt Karner im Interview mit Music Austria. Dass das aufgeht, beweisen Songs wie „Agony“ oder „Burn the Closet“, in denen die aus Linz stammende Person persönliche Zeilen ausweiten und größer machen, um auch den in der queeren Community so wichtigen Gemeinschaftsgedanken zu verfolgen.

Und dann ist da ja neben Queer noch das Wort Rage im Titel. Wütend wird es immer wieder, wenn Color The Night sich über sogenannte Meinungsfreiheit, die sich nur allzu oft als Hate Speech entpuppt, auslassen oder queerfeindliche Gesetze anprangern. Doch es ist bei weitem nicht nur die queere Wut, die zentral ist. Genauso häufig strahlt queere Lust, Freude und queerer Stolz durch die Zeilen und Passagen des Albums und fügt sich wunderschön in den musikalisch sanft-indiepoppigen und mit Discoelementen versehenen musikalischen Grundton ein. Color The Night scheinen nicht nur ihre musikalische Identität gefunden zu haben.

Schau dir hier das Video zu „Drama Drama“ aus dem neuen Album „Queer Rage“ an:

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