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Radical Face: The Family Tree – The Leaves

Grandioser Abschluss: Radical Face beendet seine Albumtrilogie

Wenn Ben Cooper alias Radical Face mit „The Leaves“ seine Albumtrilogie abschließt, ist das für Folkfans ein ähnliches Großereignis wie für den HBO-Junkie die finale Folge seiner Lieblingsserie.

Cooper erzählt mit „The Family Tree“ die fantastische Familiengeschichte der Northcotes vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, in der Geister erscheinen und Tote auferstehen. Während manche melodische Themen ganz bestimmten Eigenschaften der Familienmitglieder zugeordnet sind und in Variationen immer wieder auftauchen, werden die anfangs sehr reduzierten Arrangements mit jeder Generation opulenter und moderner.

Doch Cooper begeht nicht den Fehler, die Kompositionen des letzten Teils in orchestralem Pathos zu ersäufen. Während er beim zweiten Teil einen kleinen Hänger hatte, sind die Songs von „The Leaves“ wieder so stark wie der Anfang der Serie.

Und ohne hier spoilern zu wollen: Der letzte Song „Bad Blood“ ist besonders dramatisch, weil sich die Geschichte der Northcotes mit direkten autobiografischen Bezügen mischt, bei denen Alkoholismus, Homophobie und religiöser Fanatismus eine nicht unwesentliche Rolle spielen. cs

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