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Readymade

Readymade

Spätestens mit dem großartigen neuen Album „The Feeling modified“ (Motor) kommt beim Thema Indie-Poprock aus Deutschland niemand mehr an dem Quartett aus Wiesbaden vorbei. citymag sprach mit Readymade-Frontmann Zak Johnson und Bassist Chris Adelhütte über musikalische Schubladen und das Kleinstadtleben.

citymag: Zak, sind Readymade etwa die deutsche Antwort auf den Emocore-Trend?

Zak Johnson: Wir haben nicht so viel mit gradliniger US-Rockmusik à la Jimmy Eat World zu tun. Aber ich habe auch keine Probleme, wenn uns jemand damit vergleicht. Anders als früher machen wir uns nicht mehr so viele Gedanken darüber, ob die Leute uns in die richtige Ecke stellen.

Chris Adelhütte: Es kommt ja auch immer auf den musikalischen Background an. Wer auf Blur und Oasis steht, für den sind wir Britpop.

Johnson: Bezeichne uns einfach als Rockband. Wobei wir auf unseren Alben auch immer poppigere Sachen machen, auf verzerrte Gitarren verzichten und Streicher einsetzen.

citymag: Würdet ihr nicht gern zu einer Gemeinschaft wie der Hamburger Schule gehören?

Johnson: In Hamburg gibt es einen tollen Zusammenhalt und eine unglaubliche Selbstbefruchtung. Ich würde aber auch Readymade in einem ähnlichen Kreis mit Bands wie Slut, Notwist oder Miles sehen. Wir alle kommen aus Kleinstädten südlich von Frankfurt. Und auch musikalisch sind wir nicht weit voneinander entfernt. Anders als die Hamburger Schule singen wir aber alle englisch.

citymag: Sind deutsche Texte für euch undenkbar?

Johnson: Ja, absolut. Das liegt vor allem auch an meinem Background als Amerikaner. Ich bin zwar in Deutschland zweisprachig aufgewachsen, aber auf Englisch kann ich mich nach wie vor besser ausdrücken. Texte müssen immer natürlich entstehen und ehrlich sein.

citymag: Liegt es an der Kleinstadttristesse, dass eure Musik so melancholisch ist?

Adelhütte: Das ist wohl vor allem eine Charakterfrage. Wir sind eher nachdenkliche Menschen und keine Haurucktypen. Außerdem sehe ich Melancholie durchaus positiv – sie hat immer auch große und offene Momente. Neben der Tristesse wohnt in ihr auch die Sehnsucht. Und das Gefühl, dass es hinter dem Horizont doch weiter geht.

Interview: Carsten Schrader

2. 8. Sabotage, Dortmund

3. 8. Openair am kwp, Göttingen

15. 8. Prime Club, Köln

12. 9. Schlachthof, Hamburg


Readymade

Ins Sachen Indie-Poprock aus Deutschland ist das Quartett aus Wiesbaden eine feste Größe. Vor der kleinen Deutschland-Tour mit Slut sprach das citymag mit Readymade-Frontmann Zak Johnson und Bassist Chris Adelhütte über musikalische Schubladen und das Kleinstadtleben.

citymag: Zak, sind Readymade eigentlich die deutsche Antwort auf den Emocore-Trend?

Zak Johnson: Wir haben nicht so viel mit gradliniger US-Rockmusik à la Jimmy Eat World zu tun. Aber ich habe auch keine Probleme, wenn uns jemand damit vergleicht. Anders als früher machen wir uns nicht mehr so viele Gedanken darüber, ob die Leute uns in die richtige Ecke stellen.

Chris Adelhütte: Es kommt ja auch immer auf den musikalischen Background an. Wer auf Blur und Oasis steht, für den sind wir Britpop.

Johnson: Bezeichne uns einfach als Rockband. Wobei wir auf unseren Alben auch immer poppigere Sachen machen, auf verzerrte Gitarren verzichten und Streicher einsetzen.

citymag: Würdet ihr nicht gern zu einer Gemeinschaft wie der Hamburger Schule gehören?

Johnson: In Hamburg gibt es einen tollen Zusammenhalt und eine unglaubliche Selbstbefruchtung. Ich würde aber auch Readymade in einem ähnlichen Kreis mit Bands wie Slut, Notwist oder Miles sehen. Wir alle kommen aus Kleinstädten südlich von Frankfurt. Und auch musikalisch sind wir nicht weit voneinander entfernt. Anders als die Hamburger Schule singen wir aber alle englisch.

citymag: Sind deutsche Texte für euch undenkbar?

Johnson: Ja, absolut. Das liegt vor allem auch an meinem Background als Amerikaner. Ich bin zwar in Deutschland zweisprachig aufgewachsen, aber auf Englisch kann ich mich nach wie vor besser ausdrücken. Texte müssen immer natürlich entstehen und ehrlich sein.

citymag: Liegt es an der Kleinstadttristesse, dass eure Musik so melancholisch ist?

Adelhütte: Das ist wohl vor allem eine Charakterfrage. Wir sind eher nachdenkliche Menschen und keine Haurucktypen. Außerdem sehe ich Melancholie durchaus positiv – sie hat immer auch große und offene Momente. Neben der Tristesse wohnt in ihr auch die Sehnsucht. Und das Gefühl, dass es hinter dem Horizont doch weiter geht.

Interview: Carsten Schrader

(mit Slut und Gästen)

17. 12. Frankfurt Batschkapp

18. 12. Potsdam Waschhaus

20. 12. Hannover Musikzentrum

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