Real Estate: Damn, Daniel!
Real Estate haben ihr bisher zugänglichstes Album aufgenommen. Nur ein Geheimnis möchte Bassist Alex Bleeker nicht lüften.
Alex, mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr „Daniel“ als euer bisher bestes Album bezeichnet. Einfach, weil es neu ist, oder noch aus anderen Gründen?
Alex Bleeker: Immer, wenn wir ein neues Album rausbringen, sage ich früher oder später, dass es unser bestes ist. Und es ist auch immer irgendwie wahr. Aber dieses Mal würde ich sagen: Es könnte wirklich wahr sein. (lacht) Aber ich betrachte es realistisch. Wenn eine Person unsere Musik entdeckt hat, als gerade unser zweites Album „Days“ erschienen ist, lässt sich das nicht unbedingt übertreffen, es wird für immer ihr Liebling bleiben. Aber dieses Album hat auf jeden Fall auch das Potenzial zum Liebling.
Was sofort auffällt, ist die Geschlossenheit der Platte.
Bleeker: Wir hatten eine sehr spezifische Vision: ein Album, das unsere Pop-Sensibilitäten herauskehrt. Als Band haben wir unterschiedliche Geschmäcker, und auf den letzten Alben haben wir versucht, das abzubilden. Dieses Mal wollten wir Ohrwürmer schreiben, die zugänglich und einprägsam sind, aber zugleich Tiefe haben.
Welche Rolle hat dabei Produzent Daniel Tashian gespielt, der vor allem mit Country- und Popstars wie Kacey Musgraves gearbeitet hat?
Bleeker: Etwas anderes, das wir jedes Mal sagen, aber erst jetzt wahr ist: Wir wollten mit einem Produzenten arbeiten, der dem Album wirklich seinen Stempel aufdrückt. Daniel ist kein Technikexperte, sondern wirklich kreativ. Er war gut darin, uns auf der Popschiene zu halten.
Ist Tashian auch der Daniel, auf den der Titel des Albums Bezug nimmt?
Bleeker: Wir fanden die Idee gut, dem Album einen Eigennamen zu geben. Aber es gibt nicht eine einzelne Person, nach der wir es benannt haben. Ich habe einen Daniel im Kopf, den ich damit assoziiere, und das könnte durchaus Daniel Tashian sein. Aber wenn du ein anderes Bandmitglied fragst, gibt es dir eine andere Antwort. Jeder Daniel kann gemeint sein. Lustigerweise heißt mein Bruder auch Daniel, und als ich ihm davon erzählt habe, hat er gefragt: Habt ihr es nach mir benannt? Und ich meinte: Klar! (lacht)