Rick Astley verklagt Yung Gravy: Stimme gestohlen?
Auf „Betty (Get Money)“ macht Yung Gravy Astleys Stimme nach – das könnte ihn nun teuer zu stehen kommen.
- Sänger Rick Astley hat Yung Gravy verklagt.
- Es geht um Yung Gravys Single „Betty (Get Money)“, auf der er Astleys Stimme nachmacht.
- Dazu hat Rick Astley den Anwalt angeheuert, der den bekannten Fall um Robin Thickes „Blurred Lines“ gewonnen hat.
Rick Astleys Hit „Never gonna give you up“ gehört zu den großen Hits der Popgeschichte. Das Video dazu hat über eine Milliarde Views auf YouTube und ist damit Teil einer sehr exklusiven Liste. Das hat auch mit der Praxis des „Rickrollens“ zu tun, bei der Menschen anderen einen Streich spielen, indem sie das Video statt eines anderen Inhalts verlinken. Für eine ganze Internet-Generation ist dieses Meme die erste Assoziation, wenn es um Astley geht. Doch der britische Musiker selbst versteht keinen Spaß, wenn es um eine Sache geht: seine eigene Stimme. Nun hat Rick Astley den jüngeren Kollegen Yung Gravy verklagt.
Wie Pitchfork berichtet, geht es in der Klage um Yung Gravys Song „Betty (Get Money)“. Dafür hat sich Yung Gravy bei „Never gonna give you up“ bedient. An sich kein Problem, denn der Musiker hatte die Erlaubnis, die Melodie des Megahits zu verwenden. Doch er hat nicht dafür bezahlt, Astleys Gesang zu sampeln. Stattdessen singt er selbst den berühmten Refrain nach. Das werfen ihm Astley und seine Anwälte vor.
„Mit dem Ziel, von Mr. Astleys gewaltiger Popularität und Beliebtheit zu profitieren, haben die Angeklagten sich verschworen, eine absichtliche und fast nicht unterscheidbare Imitation von Mr. Astleys Stimme in den Song einzubauen“, heißt es in der Klageschrift. „The Imitation von Mr. Astleys Stimme war so erfolgreich, dass die Öffentlichkeit glaubte, es sei wirklich Mr. Astleys Gesang und/oder ein direktes Sample.“
Hättet ihr erkannt, dass es sich nicht wirklich um Rick Astley handelt? Hier gibt es „Betty“ zu hören:
Rick Astley auf den Spuren von Bette Middler
So oder so hat Rick Astley anscheinend gute Chancen auf einen Sieg. Denn sein Team kann sich auf einen Präzedenzfall berufen: 1988 hat die Sängerin Bette Middler die Autofirma Ford verklagt, weil diese ihre Stimme für Werbespots hatte nachahmen lassen – und gewonnen. Noch dazu soll Yung Gravy zugegeben haben, dass er jahrelang versucht hat, das Sample aus „Never gonna give you up“ zu kaufen, es aber nie geschafft hat.
Rick Astley wird von Richard S. Busch repräsentiert. Dieser Anwalt hat bereits einen berühmten Fall gewonnen, der in eine ähnliche Richtung ging: 2015 hat die Familie von Marvin Gaye die Musiker Robin Thicke, Pharrell Williams und T.I. verklagt, weil ihr Hit „Blurred Lines“ auf Gayes Song „Got to give it up“ basierte – auch hier ohne direkte Samples. Am Ende hat Gayes Familie mehr als 7 Millionen Dollar erhalten.