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Ride: Weather Diaries

Der größte Fehler von Ride: Sie veröffentlichen ihr Comebackalbum parallel zur neuen Slowdive-Platte.

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Mitja Steffens, Carsten Schrader und Verena Reygers von der kulturnews. Und als Gast: Albrecht Schrader, der eigentlich TV-Bandleader bei Jan Böhmermanns Neo-Royale-Sendung ist und jetzt mit „Nichtsdestotrotzdem“ ein gar großartiges Debüralbum vorgelegt hat, das zwischen saunatauglichem Klavierpop und Glitzerhemden-Indie pendelt.

 

Albrecht: „Nowhere“, das definitive Album von Ride habe ich mal sehr gerne gehört. Leider kommt solche Musik aber mittlerweile nicht mehr bei mir an. Klar, das ist alles gut gemacht, auch auf diesem neuen Album, aber dieses Gitarrensound- und Arrangementvokabular fühlt sich so wahnsinnig erschöpft an. Es ist also unter Umständen etwas ungerecht, wenn ich diese Platte bei mir durchfallen lassen muss, it’s not my cup of tea – anymore.

Verena: Als prägende Shoegaze-Band der 90er sind Ride an mir vorbei gegangen. Und für diese Neuauflage klingen sie mir einerseits zu gewollt, andererseits zu lethargisch. Ein Shoegaze-Revival reiten sie damit nicht ein.

Carsten: Ein schwerer Fehler, dass sie „Weather Diaries“ fast parallel zum großartigen Slowdive-Comeback veröffentlichen. Während die Kollegen den Sound von damals weiterdenken, ist bei Ride leider einfach nur die Luft raus.

Mitja: Lief bei mir auch eher durch, ohne großen Eindruck zu hinterlassen. Aber ein immergrünes Pflänzchen sind Ride trotzdem. Nicht gerade ein frisch aufblühender Christusdorn, aber nach 20 Jahren ohne Wasser auch noch nicht verwelkt. Immerhin.

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