„Riot Girl“ von Susanne Kaiser

Wie in so ziemlich jedem München-Krimi wird auch in „Riot Girl“ eine Leiche aus der Isar gezogen, doch ansonsten fischt Susanne Kaiser keinesfalls im Klischee-Sumpf.
„Riot Girl“ von Susanne Kaiser ist unser Krimitipp der Woche.
Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz, dass in jedem München-Krimi eine Leiche aus der Isar geborgen werden muss. Daran hält sich auch Susanne Kaiser, obwohl sie mit ihrem starken Debüt sonst keineswegs im Klischee-Sumpf fischt. Ihre neue Serienermittlerin Obalski ist Forensikerin und zieht aus kleinsten Details und Verhaltensweisen frappierende Schlussfolgerungen. Mit einer Schnellschulung wird sie zur Kripobeamtin, um undercover im Jugendamt an die Aktivist:innen-Gruppe „Influenzas“ heranzukommen. Über Insta und Tiktok verabreden sich diese Teenagerinnen deutschlandweit zu Challenges, die zunehmend radikaler werden. Da bringen nicht nur 80 000 Swifties bei einem Konzert die Olympiahalle zum Beben, sondern manche drohen auch mit beängstigenden Suizid-Aktionen.
Zusammen mit ihrem Kontaktmann Karajan muss Obalski investigativ „Fortnite“ zocken, um Jugendslang-Codes zu checken, sie muss schneller als der Countdown sein und einen internen Maulwurf enttarnen. Spätestens die Wasserleiche lässt eine neue Eskalationsstufe ahnen: Anscheinend ist ein Hurtcore-Herrenclub mit hochrangingen Mitgliedern das Ziel der jungen Frauen. Susanne Kaiser startet ihre Krimi-Reihe mit „Riot Girl“ souverän: Obalski gibt dem deutschen Krimi wieder Aura.
Mit „Riot Girl“ hat es Susanne Kaiser auf unsere Liste der besten Krimis im Juni 2025 geschafft.